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SpVg Bönen |
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Landesliga Westfalen Mitte im WDR-Videotext |
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09.02.2003, Am Rehbusch, Landesliga Westfalen, Staffel 5 |
In der Landesliga Westfalen - um genau zu sein in Gruppe 5 dieser Liga - befinden sich die
Spielvereinigung Bönen und der SSV Mühlhausen-Uelzen in unmittelbarer Nachbarschaft. Das gilt sogar in
zweifacher Hinsicht, zum einen trennen die beiden Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle gerade mal zwei Punkte, so daß die zur Zeit etwas schlechter stehenden Gäste heute die Gelegenheit haben, an der SpVg vorbeizuziehen, zum anderen liegen die Spielorte der Kontrahenten gerade mal 15 Kilometer auseinander, so daß auch nach den Maßstäben der Landesliga von einem Derby gesprochen werden darf. Da sich beide Ortschaften nicht unbedingt überregionaler Bekanntschaft erfreuen, sollen sie hier kurz vorgestellt werden. Bönen - aufgrund der Abfahrt an der A2 in unmittelbarer Nähe des Kamener Kreuzes sicherlich etwas bekannter - hat immerhin 20000 Einwohner und hat sich nach eigener Darstellung vom Bergbaustandort zu einer attraktiven und lebendigen Gemeinde entwickelt. Mühlhausen-Uelzen ist nicht nur im Vergleich zu Bönen mit 2908 Einwohnern geradezu winzig, dafür blicken die beiden Gemeinden auf eine lange Geschichte von gut 1100 bzw. 750 Jahren zurück.
In einer recht abwechslungsreichen Partie machen die Hausherren etwas mehr Druck, doch es sind die
Gäste, die nach einer guten halben Stunde in Führung gehen und das nicht einmal unverdient,
denn wenn die in Schwarz-Weiß spielenden Kicker aus Mühlhausen-Uelzen einen ihrer Konter vortragen, wird es gefährlich für das Tor der Gastgeber. Die Nachspielzeit der ersten Hälfte scheint dann aber die Wende zu bringen: nachdem die Hausherren beim Stand von 0:0 nicht mal per Elfmeter zu einem Tor kommen, ist es jetzt ein Freistoß, der den Ausgleich bringt und der wird aufgrund eines Fouls verhängt, das zusätzlich mit einer roten Karte geahndet wird. So legt die Spielvereinigung, die in Rot-Schwarz antritt, im zweiten Abschnitt einen Zahn zu, läßt aber weiterhin gelegentliche Vorstöße der Mühlhausener zu. Nachdem beide Teams bewiesen haben, beste Chancen aus wenigen Metern auslassen zu können, ist es einer dieser Konter, der eiskalt abgeschlossen wird und zur Führung der Gäste führt. Mit dem erneuten Rückstand sind die Gastgeber geschlagen und so müssen sie noch einen weiteren Treffer zum 1:3 hinnehmen.
Die 220 Zuschauer der heutigen Partie pflegen keine besondere Fankultur, so gibt es weder Fanutensilien
zu sehen noch gibt es Gesänge, Fahnen oder Ähnliches. Allerdings reagiert man auf den
Spielverlauf, so daß zu erkennen ist, daß ein ansehnlicher Anteil der Anwesenden auf der Seite der Gäste steht, angesichts der Einwohnerzahl der Herkunftsgemeinden vielleicht sogar ein erstaunlich großer Anteil. Die Freunde von Mühlhausen-Uelzen sehen den Spielverlauf - bis auf Gegentor und Platzverweis - natürlich mit Zufriedenheit, während man auf Seite der Hausherren den Spielverlauf disktutiert, wobei man hauptächlich über den extrem schwach geschossenen Elfmeter, die schlechte Chancenverwertung und die alte Fußballweisheit spricht, daß man mit 10 Leuten oft stärker ist als mit 11 (Iss doch eigentlich Unsinn. Da könnsse ja gleich mit 10 Mann spielen!).
Immerhin verfügt man am Rehbusch über zwei ausgebaute Längs- und ebenerdig begehbare
Hintertorseiten. Auf der einen Längsseite finden sich 5 Stufen, die zum Teil etwas windschief daher kommen - gegenüber muß man mit zwei Stufen vorlieb nehmen. Im mittleren Bereich der fünfstufigen Seite findet sich noch ein etwas seltsam anmutender Unterstand mit einer kleinen Empore. Dieser Ausbau macht den Sportplatz zu einer für Landesligaverhältnisse ganz respektablen Anlage, auch wenn das Fehlen von Flutlichtern am Hauptplatz auffällt. Unterhalb des Hauptplatzes ist noch ein Hartplatz gelegen, der dagegen über Flutlicht und mit zwei Stufen auf einer Längsseite auch über eigenen Ausbau verfügt. Man betritt den Sportplatz am Rehberg übrigens von der einen Hintertorseite aus durch einen steinernen Eingang mit Vereinsschild und findet hinter dem anderen Tor in der Stadionkneipe und am Würstchenstand, was man für's leibliche Wohl benötigt. Insgesamt hat Bönen - angesichts der Liga wohl zu erwarten - Fußballvergnügen der eher idyllischen Art zu bieten.
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