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TuS Mayen |
Supporters Mayen |
Die Oberligen Südwestdeutscher Fußballverband Fußballverband Rheinland Pirmasenser Zeitung < |
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14.08.2002, Nettetal-Stadion, Oberliga Süd-West |
Der Tus Mayen gehört zu den Teams, denen in der Oberliga Südwest nicht viel mehr als der Klassenerhalt
zugetraut wird. Dennoch steht man nach drei Partien mit zwei Siegen und einem Remis (groundhopping.de berichtete aus Engers) erst mal auf Platz 3 und hat die Gelegenheit, sich mit einem Sieg gegen den FK Pirmasens in der Spitzengruppe zu etablieren. Kritiker mögen darauf hinweisen, daß die drei ersten Spiele gegen Aufsteiger waren und wenig aussagen, aber zumindest haben die Mayener erst mal Luft nach hinten und können jetzt sehen, möglichst schnell die Punkte zum Ligaerhalt zu sammeln, so daß danach vielleicht doch noch höhere Ziele angestrebt werden können. Der FK Pirmasens hat im vergangen Jahr einen sicheren Mittelfeldplatz erreicht, aber zuletzt den Kontakt zur Spitzengruppe deutlich verloren. Dennoch gehört das Team wie meist zum erweiterten Favoritenkreis - nur, daß es bei einem Sieg und zwei Niederlagen vor der umgekehrten Situation steht wie der TuS Mayen und aufpassen muß, sich nicht trotz aller Vorschußlorbeeren zunächst mal mit dem Tabellenende befassen zu müssen.
Die in Blau-Gelb gekleideten Hausherren haben zunächst deutlich mehr vom Spiel und kommen nach
einer guten Viertelstunde durch einen abgefälschten Ball ins Eck zum Führungstreffer. Auch danach bleibt man überlegen, so daß das Ausgleichstor für die in ihrem hellblau-weiß gestreiften Dress stark an die argentinische Nationalmannschaft erinnernden Pirmasenser etwas überraschend kommt. So ist dann auch die erneute Führung für die Hausherren kurz vor der Pause nicht unverdient, obwohl sie zu einem Zeitpunkt fällt, zu dem wohl nur der Schiedsrichter weiß, warum der Ball überhaupt noch rollt, befindet sich doch die zuvor kaum unterbrochene Partie in der fünften Minute der Nachspielzeit. Im zweiten Abschnitt hat sich Pirmasens noch mal einiges vorgenommen und spielt nach vorne, doch mehr als zwei Aluminium-Treffer springen für die Gäste nicht mehr raus. Der TuS bleibt bei gelegentlichen Entlastungsangriffen gefährlich und macht schließlich gut zehn Minuten vor dem Ende den sprichwörtlichen Sack zu. Den Hausherren ist das Aluminium dabei gnädiger gesonnen als den Gästen, denn diesmal springt der Ball vom Innenpfosten über die Linie. Danach gibt es dann noch mal Unterhaltendes, als ein Pirmasenser Stürmer so unbeherrscht einen Elfmeter einfordert, daß ihn der Unparteiische mit Gelb-Roter Karte vorzeitig zum Duschen schickt. Fertig wird der junge Mann mit der Dusche aber kaum vor dem Eintreffen der Restmannschaft geworden sein, denn Sekunden später ist die Partie dann auch beendet. Es kann wohl kaum als klug bezeichnet werden, so um eine rote Karte zu betteln, besonders zu einem Zeitpunkt, an dem ein Elfer kaum noch die Wende mehr bringen könnte.
Das Publikum in Mayen präsentiert sich eher ruhig, wobei dem Schiedsrichter immer mal wieder
Deutliches zugerufen wird, da die oben geschilderten Entscheidungen nicht das einzig Kontroverse sind, das der Unparteiische am heutigen Tag zu bieten hat. In der zweiten Hälfte gibt es dann auch mal den einen oder anderen Sprechchor aus dem zentralen Bereich der Längsseite, wo sich nach eigener Aussage die Supporters Mayen aufhalten. Die werden allerdings den Erwartungen nicht unbedingt gerecht. Der Pirmasenser Anhang hat sich ebenfalls auf der Längsseite, allerdings mehr im äußeren Bereich, so breit gemacht, wie das mit einer einstelligen Zahl von Leuten möglich ist. Immerhin hat man ein paar Transparente mitgebracht, um die eigene Anwesenheit zu bekunden.
Das Nettetalstadion verfügt erstaunlicherweise über keinen wirklich bemerkenswerten Ausbau,
sondern nur über eine Handvoll hohe Stufen auf einer Längsseite und ein paar flachere Stufen hinter einem Tor. Erstaunlich ist das insofern, daß man im kompletten letzten Jahr wegen des Umbaus der Hauptanlage seine Spiele auf dem benachbarten Kunstrasenplatz ausgetragen hat. Die Stufen an der Seite sind zwar sichtlich neueren Datums, während die hinter dem Tor einen eher verrotteten Eindruck machen, aber es ist nicht auszumachen, warum das alles so lange gedauert hat. Man könnte höchstens darüber spekulieren, ob zwischenzeitlich das Geld ausgegangen sein könnte... Wie dem auch sei, oberhalb der Stufen auf der Längsseite kommt ein mit dornigem Gestrüpp begrünter Hang (man könnte also relativ leicht weitere Stufen hinzufügen) und oberhalb dieses Hanges findet sich ein Gebäude, in dem stadionübliche Einrichtungen untergebracht sind (Umkleidekabinen, Bratwurst- und Getränkeverkaufsstand). Eine Flutlichtanlage hat das Nettetalstadion übrigens auch, wobei es insgesamt acht Masten gibt, die jeweils mit zwei bis drei Strahlern auskommen. Über eine Anzeigetafel verfügt man übrigens nicht in Mayen, dafür über eine Laufbahn und Leichtathletikanlagen, die - wie man an Ergebnislisten sieht, die an dem Gebäude ausgehängt sind, intensiv für den Breitensport (zum Erringen von irgendwelchen Abzeichen) genutzt werden.
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