Indien

Indien vs. Australien 0:4

Australien

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Asian Football Federation
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Letztes Spiel: Saudi Arabien vs. Syrien 10.01.2011, Al-Sadd Stadium, AFC Asian Cup
Nächstes Spiel:  Südkorea vs. Bahrain

Ticket
9783 Zuschauer

Die Nationalmannschaft Australiens ist zwar im internationalen Fußball keine Unbekannte - immerhin konnte man 1976, 2006 und 2010 an der Endrunde der Fußballweltmeisterschaft teilnehmen und dabei einmal das Viertelfinale erreichen, aber im asiatischen Fußball Al-Sadd Stadium ist man ein mehr oder weniger unbeschriebenes Blatt. Das liegt daran, daß die Socceroos, wie die australischen Kicker gerne genannt werden, bis 2006 Mitglied im Ozeanischen Fußballverband waren, wo man die Kontinentalmeisterschaften im wesentlichen gegen den einzigen ernsthaften Gegner Neuseeland ausspielte und erst dann nach Asien wechselte. Hier gab es eine Enttäuschung, als man beim AFC Asian Cup 2007 im Achtelfinale an Japan scheiterte. Dem folgte alleerdings eine souveräne Qualfikation zur WM 2010 und auch bei der Quali zum aktuellen Turnier hatte man keine Probleme. Gegner ist am heutigen Tag Indien, das wohl der größte Außenseiter im Turnier ist und sich über den Challenge Cup 2008 qualifziert hat, einer Art B-Asienmeisterschaft, in der man sich im Finale gegen Tadschikistan durchsetzen konnte.

Die heutige Partie nimmt sofort die erwartete Richtung, als Australien das Kommando übernimmt und die Inder vor Probleme stellt. Es dauert dann auch nur zehn Minuten, bis Tim Cahill das 1:0 für das Team von Al-Sadd Stadium Down Under erzielt und fünfzehn Minuten später sorgt Herry Kewell mit einem trockenen Schuß aus dem Strafraum für den zweiten Treffer zugunsten des Favoriten. In der Folge versucht Indien Druck zu machen, aber viele dürften bereits der Meinung sein, daß die Partie entschieden ist. Die Australier gucken sich das bis in die Nachspielzeit des ersten Abschnitts an und sorgen dann noch schnell mit einem wuchtigen Kopfball von Tim Cahill von der Grenze des Fünf-Meter-Raums für das 3:0 aus ihrer Sicht. Ein weiterer Kopfball von Cahill führt in der 66. Minute zu einem Zeitpunkt für das 4:0, zu dem die Australier die Partie schon lange im Stile eines lockeren Trainingsspiels abwickeln.

Die deutliche Mehrheit der knapp 10000 Zuschauer stehen auf der Seite von Indien, während nur einige wenige Anhänger von 'Down Under' im Stadion wahrzunehmen sind. Tatsächlich fallen auch die Inder meistens nicht weiter Al-Sadd Stadium auf, denn es gibt weder so etwas wie einen Fanblock - man ist einfach irgendwie über die Anlage verteilt - noch Sprechchöre oder sonstige Formen von organisiertem Anfeuern. Wenn den indischen Spielern einmal etwas gelingt - das heißt dann in der Regel, daß sie den Ball aus der Abwehr schlagen können, oder daß der Torhüter einen Ball hält, seltener daß der Ball einmal in die australische Hälfte gespielt wird, begleitet man das dann aber mit entsprechendem Gejubel, so daß zu erkennen ist, daß es eine ganze Menge Leute sind, die zumindest im übertragenen Sinne die indische Fahne hochhalten. Dennoch muß man insgesamt sagen, daß es sich beim heutigen Spiel um dasjenige handelt, bei dem die schlechteste Stimmung der bisherigen Partien herrscht - letztendlich ist von Fußballatmosphäre so gut wie nichts wahrnehmbar.

Mit dem Al Sadd Stadium kommt heute die letzte Anlage zum Einsatz, bei der Spiele des diesjährigen Asian Cup of Nations stattfinden sollen. Die eigentlichen Hausherren, der Al Sadd SC, gelten als das erfolgreichste Team Qatars überhaupt, konnten sie doch 12 von 29 Meistertiteln gewinnen und 1989 einmal die Asian Club Championship ins Land holen. Ob der Erfolg der Hausherren auf die hier spielenden Nationen bei der Asienmeisterschaft abfärbt, muß sich Al-Sadd Stadium noch zeigen, die Anlage selbst kommt zwar klein - mit dem Qatar SC Stadium wird nur ein Stadion im Wettbewerb genutzt, daß über eine geringere als die hier vorhandene Kapazität von 15000 verfügt -, dafür aber hypermordern daher. Es handelt sich um eine flache Arena, die rundum überdacht ist, wobei das Dach an der Haupttribüne gegenüber den anderen Seiten etwas abgesetzt ist und mit ihren ineinander übergehenden, dicht an den Platz gedrängten Tribünen, ein wenig an Stadien erinnert, wie sie im niederländischen Profifußball populär sind. Ob man das schön findet, ist sicherlich Geschmackssache, aber die Funktionalätit kann man der Anlage kaum absprechen, die auch als Jassim Bin Hamad Stadium bekannt ist und vor der Renovierung des Khalifa International Stadiums als Nationalstadion Qatars Verwendung fand, und hier hat auch das Finale des Fußballwettbewerbs der Asienspiele 2006 stattgefunden.

Al-Sadd Stadium

Al-Sadd Stadium

Al-Sadd Stadium

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