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04.05.2013, Ruhrstadion, 2. Liga |
Wenn heute am drittletzten Spieltag der aktuellen Zweitligasaison der VfL Bochum und der 1.
FC Köln aufeinandertreffen, handelt es sich zumindest auch um das Duell zweier Trainer, die
zuletzt positive Schlagzeilen geschrieben haben. Das war vor allem im Fall von Kölns Holger
Stanislawski in dieser Spielzeit nicht immer so, aber der Club hat an dem, zuletzt schon in
Hoffenheim nur mäßig erfolgreichen, Coach trotz der Tatsache festgehalten, daß die Kicker aus
der Domstadt nach sechs Spielen auf dem vorletzten Platz standen. Das hat sich insofern
gelohnt, daß dem 1. FC Köln eine Aufholjagd gelang, die den Club vorübergehend bis auf
Relegationsplatz drei geführt hat. Den direkten Vergleich beim Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern
hat man dann aber verloren, und so steht man aktuell hinter den Pfälzern und muß heute in
Bochum gewinnen, um zumindest zwischenzweitlich wieder an den "roten Teufeln" vorbeizuziehen.
Verhindern wollen das der VfL Bochum und Trainerfossil Peter Neururer. Als Retter an die
Castroper Straße geholt, scheint der in Bochum als Kulttrainer geltende Schnauzbartträger
genau das zu werden, denn die Bochumer haben seit seiner Amtsübernahme weder einen Punkt
abgegeben noch ein Tor kassiert und so einen Abstand von vier Punkten zwischen sich und den
Relegationsplatz - freilich den nach unten - gebracht. Gerettet ist man damit natürlich noch
lange nicht, und so wollen auch die Bochumer heute die Punkte für sich behalten.
Beide Mannschaften prästentieren sich entsprechend offensiv eingestellt, doch so richtig
effektiv ist das, was da auf dem Rasen abgeliefert wird, erst einmal nicht, und so dauert es eine
Viertelstunde, bis die erste Torchance - für den VfL - notiert werden darf. Die entpuppt
sich als der Auftakt einer ganzen Serie von guten Bochumer Möglichkeiten, die dann mit einem
kuriosen Treffer auf der anderen Seite beendet wird. Die Gäste gehen dabei durch Adil Chihi
in Führung, dem der Bochumer Jonas Acquistapace in einer Mischung aus Unglück und Ungeschick eine
Flanke von Miso Brecko vor die Füße weiterleitet. Umso unglücklicher für die Heimmannschaft, daß
Chihis erster Schuß den Pfosten trifft, das Leder aber so auf den Platz zurückspringt, daß er
eine zweite Chance erhält, die er sich nicht entgehen läßt. Im zweiten Abschnitt sind die Geißböcke
deutlich besser im Spiel, obwohl der VfL das dominierende Team bleibt und kommt zu eigenen
Konterchancen, bis die Bochumer das Spiel mit Hilfe von zwei Standardsituationen umdrehen -
zunächst zieht Mark Rzatkowski einen Freistoß schön in den Strafraum der Gäste und findet dort
den Kopf von Zlatko Dedic. Weil das aus Sicht der Hausherren so schön war, wiederholt er es
elf Minuten vor Schluß mit einem Eckball - diesmal ist es Marcel Maltritz, der das Leder ins
Tor köpft, und das haben sich die Geißböcke selbst zuzuschreiben, denn ganz so frei
darf man den Gegner in Standardsituationen halt dann doch nicht im Strafraum stehen lassen (mit
Ausnahme vom Elfmeter, um genau zu sein)... So bleibt Neururers Serie bestehen, auch wenn sein Team das erste Gegentor seit seinem
Amtsantritt hinnehmen muß.
Die Euphorie an der Castroper Straße läßt sich wohl am besten daran ablesen, daß die Partie -
zum ersten Mal seit dem Aufstiegsrelegationsspiel gegen Borussia Mönchengladbach 2011 -
ausverkauft ist, und das sogar im Vorverkauf, so daß die Tageskassen heute überhaupt nicht öffnen.
Wer noch nicht versorgt ist und auf der Straße vorm Stadion nach freien Eintrittskarten suchen
muß, wird aber noch fündig. Gar nicht wenige der Bochumer Besucher haben sich "Schnurrbart-Masken" im Neururer-Stil
unter der Nase befestigt, und man macht dann auch gut Stimmung und gibt abwechslungsreiches Liedgut
zum Besten, nachdem vor Anpfiff wie immer die Gassenhauer "VfL - Mein Herz schlägt nur für Dich"
und "Bochum" von tausenden Kehlen mitgeschmettert werden. Die Kölner werden während des Bochumer
Angriffswirbels zwischenzweitlich recht leise, kommen dann aber mit dem Führungstreffer ihrer
Mannen , um die Kölner Trupppe wieder in die Spur zu bringen, die sich wohl am Ende um die realistische
Chance den Relegationsplatz zu erreichen gebracht hat. Jedenfalls sollte morgen der 1. FC
Kaiserslautern seinen Vorsprung durch einen Sieg gegen den FSV Frankfurt auf vier Zähler ausbauen,
und auch ein Sieg der 'Bernemer' ist nicht im Sinne des Geißbocks, denn dann würde der FSV den
1. FC Köln vom 4. Platz verdrängen und wäre selbst zunächst einmal auf dem Relegationsplatz.
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