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Borussia Dortmund |
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09.11.2014, Westfalenstadion, Bundesliga |
Daß es nur eine Borussia gäbe, ist häufiges "Gesprächsthema" zwischen den Fans von Borussia Dortmund
und Borussia Mönchengladbach. Aktuell gibt es zumindest nach einigen Jahren einmal wieder nur eine pro
Tabellenhälfte, dabei hat sich die gewohnte Verteilung der Rollen verschoben, denn der Borussia VfL 1900 vom
Niederrhein hat sich im oberen Bereich des Classements festgesetzt, während der BV Borussia 09 aus
Westfalen - wie man zugeben muß, überraschend - nach unten durchgereicht wurde. In das für Samstag 18:30 Uhr
angesetzte Spiel geht der BVB nach den bisherigen Ergebnissen des Spieltags gar als Tabellenletzter,
und so benötigt man dringend die Punkte, um den Spieltag nicht mit der roten Laterne in der Hand
abzuschließen. Umgekehrt stünden die heutigen drei Punkte natürlich auch Borussia Mönchengladbach gut
zu Gesicht, daß erst einmal wieder zu Bayernjäger Nummer eins würde und dem Tabellenführer auf vier Zähler auf
die Pelle rücken könnte, bevor der punktgleiche VfL Wolfsburg am morgigen Sonntag gegen den Hamburger SV
die Möglichkeit bekäme, nachzulegen.
Trotz der ein anderes Wort sprechenden Tabellensituation ist es der BVB, der sofort die Initiative
übernimmt und direkt durch Marco Reus zu einer ersten Chance kommt, wobei der Schuß des Ex-Gladbachers
doch aus einem zu spitzen Winkel abgefeuert wird, um ernsthaft Gefahr zu bedeuten. Die Dortmunder
bleiben am Drücker und schnüren ihren Gegner hinten ein, doch zur Pause steht es weiter 0:0. So
mancher dürfte den in dieser Spielzeit allzu typischen Spielverlauf erwarten, daß irgendwann Kraft
und Konzentration bei den Schwarz-Gelben nachlassen und dann der Gegner ein Tor erzielt. Das passiert
dann in der 58. Minute tatsächlich, aber anders, als vom VfL und seinen Fans erhofft, denn der Torschütze
ist zwar der VfL-Borussse Christoph Kramer, aber der Ball geht nach hinten los, und der Nationalspieler
überwindet seinen eigenen, weit aus dem Tor geeilten Keeper Yann Sommer mit einer Rückgabe, die im
eigenen Netz landet und am Ende der einzige Treffer der Partie bleibt, so daß Borussia Dortmund den
tiefsten Tabellenkeller verlassen kann, auf Platz 15 aber weiter deutlich hinter den eigenen Ansprüchen
zurückhinkt und jetzt hofft, daß dieser Sieg einen Aufwärtstrend eingeleitet hat.
Die Stimmung auf den Tribünen ist durchaus gut, man merkt aber auch die der Situation geschuldete
Anspannung auf Seiten der Gastgeber. Die frühe Reus-Chance und der Sturmlauf der Heimmannschaft
führt dazu, daß man sich schnell warm gesungen hat und die üblichen Melodien zum Besten gibt,
jede vertane Torchance spiegelt sich aber auch sofort in verzweifelten Reaktionen der dem Heimteam
zugetanen Zuschauern aus, bevor die Stimmung durch das Geschenk des Führungstreffer noch einmal an
Intensität zulegt. Währenddessen dürften die meisten Gästefans überrascht bis schockiert davon sein,
mit wie wenig Selbstvertrauen ihr Team angesichts der heutigen Konstellation agiert. Das wiederum
äußert sich darin, daß die Fans vom Niederrhein überdurchschnittlich häufig den Gegner angehen, statt
die eigenen Farben zu supporten, und dabei wird mit Bezug auf die neue Fanfreundschaft zwischen
Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln auch schon einmal gesanglich in die Homophobie-Kiste gegriffen.
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