BvB vs. Hertha BSC 2:1 n. V.

BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
Hertha BSC 2:1 n. V.

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Letztes Spiel: TSG 1899 Hoffenheim vs. Borussia Dortmund 24.09.2008, Westfalenstadion, DFB-Pokal
Nächstes Spiel:  SC Post-Altenbochum vs. DJK TuS Hordel

Ticket
30200 Zuschauer

In den letzten Tagen ist in der Fanszene von Borussia Dortmund fast nur noch über das Nachspiel der Partie vom vergangenen Sonntag gesprochen worden, bei der es nicht nur eine bittere 4:1-Niederlage durch eine hoffnungslos überlegene TSG Hoffenheim gegeben hat, sondern auch drastische Westfalenstadion Unmutsbekundungen gegen den Macher des Gegners, den Milliardär Dietmar Hopp. Letzterer hat sich entschieden, mit aller Macht gegen die Verunglimpfungen vorzugehen, was nicht nur eine im Fußball recht eigenwillige Umgangsweise mit solchen Sprüchen ist, sondern beim DFB auf offene Ohren gestoßen und Verbandschef Theo Zwanziger - übrigens Vater des Managers der Frauenabteilung der TSG - hat angekündigt, daß Beleidigungen gegen Hopp demnächst exklusiv bestraft werden sollen. Kein Wunder, daß da die heutige Aufgabe im DFB-Pokal gegen die von vielen BVB-Fans als graue Maus empfundenen Hauptstädter von Hertha BSC etwas hinten runter gefallen ist, dabei handelt es sich um ein wichtiges Spiel für die Schwarz-Gelben, wo die Chance, den Trend der letzten Spiele vor dem schweren Ligakick gegen Stuttgart umzukehren, fast wichtiger scheint als das Erreichen der nächsten Runde des DFB-Pokals. Die Hertha ist einer der notorischsten Pokalversager überhaupt und hat noch nie in ihrer Geschichte den DFB-Pokal gewonnen und zudem nicht mehr im Finale gestanden, seit der Wettbewerb regelmäßig im Berliner Olympiastadion entschieden wird - jedenfalls nicht mehr mit der ersten Mannschaft.

In der Anfangsphase spielt Borussia mit deutlich mehr Zug zum Tor und das wird bereits nach sieben Minuten belohnt, als die erste echte Torchance für die Gastgeber zu einem Foulelfmeter führt, den man wohl geben kann, aber nicht unbedingt muß, und Alexander Frei den Ball per Flachschuß im Tor der Hertha unterbringt. Die braucht etwas Zeit, sich von dem Schock zu erholen, kommt aber gegen die nicht sattelfeste Defensive der Westfalen Westfalenstadion nach und nach immer besser ins Spiel. Neven Subotic unterläuft nach 22 Minuten ein folgenschwerer Fehler, durch den Marco Pantelic frei vorm Tor auftaucht und den Ball über den weit aufgerückten Torhüter Roman Weidenfeller im Tor unterbringt. Bei Halbzeit kann man das Remis dann schon als glücklich für den BVB bezeichnen, denn nicht nur Pantelic hat eine weitere dicke Chance, sondern Subotic leistete sich, nachdem er in dieser Szene rettete, einen weiteren Fehler, der zu einem erneuten Heber - diesmal von Voronin - führt, bei dem sich das Leder aber schließlich auf statt unter die Querlatte senkt. Im zweiten Abschnitt verflacht die Partie zusehends und erst in der Verlängerung wird es richtig spannend, bis die Entscheidung in der 122. Minute fällt, als dem sonst blassen Nuri Sahin eine schöne Freistoßvorlage auf die Fußspitze von Joker Diego Klimowicz gelingt, die letzterer zum 2:1-Siegtreffer zu nutzen weiß.

Die Zuschauerzahl am heutigen Tage spiegelt die Geringschätzung breiter Treile der Fanszene des DFB-Pokals im Allgemeinen und der Hertha als Gegner im besonderen wieder und das, was an anderer Stelle als beeindruckende Masse empfunden würde, ist in einem 80000er-Stadion halt eine Westfalenstadion recht dürftige Kulisse mit zahlreichen Lücken. Eine Rolle spielt dabei sicherlich auch, daß nur ca 500 Berliner ihr Team begleiten, um Zeuge davon zu werden, ob die Hertha diesmal nicht nur tatsächlich, sondern auch im übertragenen Sinne "nach Berlin fahren" darf. Zum Intro wird dann auch noch mal die Hoffenheim-Geschichte thematisiert, als die BVB-Anhänger Transparente "Hopp in den Arsch gekrochen" "Den eigenen Fans in den Arsch getreten" präsentieren, mit denen sie klarmachen wollen, daß die Entscheidung von BVB-Chef Reinhard Rauball, sich noch vor Ort beim Mäzen der TSG zu entschuldigen, nicht von allen mit Begeisterung aufgenommen wurde. Mit Begeisterung - zumindest aber mit guter Stimmung - verfolgt man dann aber das Spiel gegen die Hertha, obowhl sportlich eher Dürftiges geboten wird. Es zeigt sich heute mal wieder, daß die Partien mit schwächerem Besuch oft die sind, in denen der Support besser funktioniert, und die Südtribüne gibt über weite Strecken ein sehr gutes Bild ab. Besonders gut gelingen heute die Wechselgesänge, bei denen wohl die Südost-Tribüne der hauptsächlich angesprochene Partner ist, diesmal aber auch die Ostribüne fast geschlossen mit "am Ball" ist.

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