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28.08.2012, Stadion Rote Erde, 3. Liga |
Die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund hat in den letzten Jahren mehrmals die Spielklasse zwischen
dritter und vierter Liga gewechselt und ist zur aktuellen Spielzeit nach zwei Jahren Regionalliga
wieder in die darüber liegende 3. Liga zurückgekehrt. Für die vierte Liga zu stark und für die dritte
zu schwach - zumindest zu Beginn der Saison scheint es einmal wieder in diese Richtung zu laufen, denn
man steht mit fünf Zählern aus sechs Partien wieder unmittelbar vor der Abstiegszone. Unmmittelbar dahinter
auf Abstiegsplatz 18 liegt der heutige Gegner vom Karlsruher SC 1894 Mühlburg-Phönix. In der Spielzeit 2008/09 hat der KSC
noch im benachbarten Westfalenstadion gegen den 'großen' BV Borussia gespielt, konnte aber den Abstieg
aus der Bundesliga zum Ende dieser Saison ebensowenig vermeiden wie zum Ende der vergangenen Spielzeit den
Sturz in Liga 3, als man zwar die Relegationsspiele gegen den SSV Jahn 2000 Regensburg erreichte, sich darin aber nicht
behaupten konnte. Am Tabellenende der 3. Liga hätte man die Badener aber sicherlich nicht erwartet, und so
werden sie wohl auch heute die Chance nutzen wollen, mit einem Auswärtssieg die Abstiegsplätze zu verlassen
und sich danach in der Tabelle nach oben zu arbeiten.
In einem schwachen Spiel haben die BVB-Amateure zunächst leichte Vorteile im Mittelfeld, ohne jedoch auch
nur ansatzweise Druck auf das Tor der Gäste zu machen. Die haben bei ihren wenigen Gegenangriffen die
besseren Chancen, soweit man davon reden kann. Letztendlich ist das 0:0, das zur Halbzeit Bestand hat,
das angesichts des Geschehens auf dem Rasen logische Zwischenergebnis. Nach der Halbzeit agieren die
Gäste mit neuem Schwung und kommen schnell zu Chancen, so daß jetzt der Führungstreffer für den KSC in der Luft
liegt. In der 48. Minute heißt es auch 0:1 durch Rouwen Hennings, begünstigt durch eine völlig neben sich
stehende BVB-Defensive inklusive Profi-Ersatztorwart Mitchell Langerak. Koen van der Biezen macht schließlich mit
zwei weiteren Treffern - beide aus kurzer Distanz erzielt und einer nach einem Pfostentreffer - alles klar, und in
beiden Szenen gilt erneut, daß BVB-Defensive und -Torhüter so gut wie gar nicht eingreifen. So hat der Karlsruher
SC nach der Partie nach vier Unentschieden und zwei Niederlagen seinen ersten Sieg in der 3. Liga erringen können,
und man wird und darf in Baden hoffen, daß das gleichzeitig der Start einer Serie sein wird.
Die offizielle Zuschauerangabe von 3130 erscheint schon etwas knapp, denn einen so schlecht gefüllten Eindruck
macht die weitläufige Kampfbahn Rote Erde überhaupt nicht. Das Supporten bleibt jedenfalls den auf der
unteren linken Seite der Sitztribüne untergebrachten Dortmundern vorbehalten, die sich gerne "Ultras von die Amateure"
nennen und in BVB-Fankreisen gerne einfach mit "UvdA" abgekürzt werden. Der KSC ist von eher ruhigem Anhang
ins Stadion begleitet worden, wobei der Akzent auf "ins Stadion" liegt, denn eine größere Zahl von weniger ruhigen
KSC-Fans haben ihre Busse an der B54 stoppen lassen und versucht,
den Heimbereich des Stadions zu stürmen. Das
ergab kurz vor dem Spiel eine Bilanz von
76 Verletzten - darunter 18 Polizisten - und 109 Festnahmen und führte
dazu, daß etwa 80 ultraorientierte KSC-Fans zwischen Gegengerade des Stadions und Sporthalle außerhalb der
Anlage festgesetzt wurden. Die Polizei teilt im Nachhinein mit, daß sie von einer geplanten und verabredeten Aktion
ausginge, da mehrere Busse gleichzeitig stoppten - eine etwas dünne Argumentation, da genauso gut der erste angehalten
und als Reaktkion darauf spontan die anderen Fahrer auch zum Stoppen aufgefordert worden sein könnten.
Außerdem stellt sich die Frage, ob die 80
festgesetzten Personen überhaupt etwas mit denen zu tun haben, die das Stadion stürmen wollten, denn zusammen mit
der Zahl der festgenommenen Personen kommt hier eine deutlich höhere Zahl als die "rund 150" heraus, die am versuchten
Stadionsturm beteiligt gewesen sein sollten. Wovon man fast sicher ausgehen kann, ist daß dieses Spiel beim nächsten Mal
im Westfalenstadion ausgetragen werden wird, was auch eine eher zweifelhafte Maßnahme wäre, denn die Probleme sind ja
außerhalb des Stadions entstanden, was beim Westfalenstadion auf die gleiche Art genaus möglich wäre. Auffällig ist übrigens
zusätzlich, daß die Zahlenangaben über Verletzte stark variieren - mal ist von 76 die Rede, in anderen Berichten
- darunter der
offiziellen Pressemitteilung der Polizei - wird von sieben (darunter einer Polizistin) berichtet.
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