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80645 Zuschauer
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Am 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga könnten heute entscheidende Weichen für die Zukunft des
Ballspielvereins Borussia 09 Dortmund gestellt werden, denn immerhin hat man die Chance, mit einem
Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 und gleichzeitigem Punktverlust des Revierrivalens aus Gelsenkirchen bei
Eintracht Frankfurt die direkte Qualifikation zur UEFA Champions League zu schaffen. Ernsthaft
zweifelt allerdings kaum noch jemand daran, daß man sich diese früher oder später sichern wird, und
so sind die Blicke vieler deutlich stärker auf den kommenden Mittwoch gerichtet, wenn es in eben
dieser Champions League im Halbfinale gegen Real Madrid CF geht, das heutige Spiel wird eher aus
dem Augenwinkel wahrgenommen. Obwohl diesmal im Gegensatz zum letzten Bundesligaheimspiel gegen
Augsburg die Stammelf des BVB auf den Platz geht, könnte das eine zusätzliche Hoffnung für die
Rheinhessen sein, die Punkte brauchen könnten, um eine realistische Hoffnung auf die Qualifikation
für die Europa League zu wahren.
Eine Konzentrationsschwäche führt dann auch schnell zu einem Tor, allerdings nicht bei den Schwarz-Gelben,
sondern bei den als bekennender Blauer in Dortmund nicht übermäßig beliebten FSV-Torhüters
Christian Wetklo. Der stößt beim halbherzigen Herauskommen mit je einem eigenen und Gegenspieler zusammen
und legt dabei den Ball für Marco Reus vor, der seinerseit nur noch einzuschieben braucht. In der Folge
kicken die Hausherren mit deutlich angezogener Handbremse - offensichtlich schont man sich schon für
den Europapokal -, kommen aber gegen viel zu passiv eingestellte Mainzer zu weiteren Großchancen,
während der FSV offensiv weitgehend nicht stattfindet. Am Ende ist es Robert Lewandowski, der auf 2:0
für die Borussia erhöht und seine eigene Serie somit auf zwölf Spiele in Folge steigert, in denen er
mindestens ein Tor erzielen konnte und gleichzeitig den sprichwörtlichen Sack zumacht. Zu diesem
Zeitpunkt sind schon nur noch drei Minuten zu spielen, und man weiß bereits von der Anzeigetafel, daß
S04 zurückliegt. Am Ende bleibt es bei beiden Tendenzen, und der BVB hat seine Qualifikation
zur Königsklasse in der Tasche. Zeit zum Feiern ist jedoch nicht, denn wie gesagt, werden am kommenden
Mittwoch in genau dieser Königsklasse die Königlichen aus Madrid zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ihre
Visitenkarte in Dortmund abgeben, und man möchte ihnen einen heißen Empfang bereiten und möglichst zum
zweiten Mal den Platz als Sieger gegen die Madrilenen verlassen.
Der Support bleibt heute von beiden Seiten im üblichen Bereich. Es gibt ein Intro mit Schwenkfahnen
und Doppelhaltern, danach Sprechchöre und Gesänge. Auch hier ist lange wenig Feuer zu spüren,
da man offensichtlich beim BVB in Gedanken beim Real-Spiel ist und der lustlose Auftritt der
Gäste das seine dazutut, daß es keinen stärkeren Fokus auf die heutige Partie gibt. Alleine Wetklo
frischt seine Unbeliebtheit bei den BVB-Fans nach 26 Minuten ein wenig auf, als der den frei vor
ihm auftauchenden Robert Lewandoswki zu Fall bringt - oder je nach Sichtweise - letzterer bei ihm
einfädelt. Ein Elfmeterpfiff bleibt aus, wobei Schiedsrichter Florian Meyer nicht in der Sache
entscheidet, da es vorher eine Abseitsstellung gegeben hat, aber die Dortmunder Fans erinnern sich
danach etwas stärker an ihr altes Feindbild und beginnen Wetklo bei jeder Ballberühung auszupfeifen,
was etwas Leben in die Bude bringt und dem Mainz-Keeper endlich die gewohnte Aufmerksamkeit im
"Feindesland" einbringt. Ganz und gar nicht feindlich gesonnen sind sich dagegen die Anhänger der
Gäste und ihr früherer Trainer Jürgen Klopp, der sich, jetzt beim BVB in Amt und Würden, nach Abpfiff
vor dem Gästeblock sehen läßt, und dort Opfer einer kleinen Stichelei in Form von "Du hast die Haare
schön!" wird - zuletzt war disktutiert worden, daß "Kloppo" mit einer Haartransplantation der
natürlichen Widerstandskraft seiner Frisur gegen den Gott das Haarausfalls ein wenig unter die Arme
gegriffen habe.
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