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27.05.2017, Olympiastadion, DFB-Pokal Finale 2017 |
Wie immer findet eine Woche nach dem Abschluss der Fußball-Bundesliga das DFB-Pokal-Finale statt. Inzwischen
können sich nur noch die älteren Fußballfans daran erinnern, dass der Spielort dieses Endspiels einmal ein anderer
war als das Olympiastadion Berlin, in dem die heutige Partie wie alle Pokal-Finale seit 1985 angesetzt ist.
"The same procedure as every year" könnte man sich inzwischen beim BVB denken, der seit 2014 in allen Finalen
gestanden hat und somit zum vierten Mal in Folge daran teilnimmt. Allerdings würde man diese "procedure" in dieser
Saison gerne insofern modifzieren, dass man den Pokal mit nach Dortmund zu nehmen gedenkt, was in allen diesen
Versuchen - dreimal gegen Bayern München und einmal gegen den VfL Wolfsburg - nicht gelingen wollte, so dass der
dritte und letzte Pokalerfolg der Borussia weiter aus dem Double-Jahr 2012 datiert. Der Unterschied zumindest zu
den Partien gegen die Bayern besteht darin, dass Borussia Dortmund in diesem Jahr als klarer Favorit in die Partie
geht, nachdem man den FC Bayern im Halbfinale in München ausschalten konnte und jetzt im Außenseiter-Finale
auf Eintracht Frankfurt trifft, das sich bei Borussia Mönchengladbach durchgesetzt hat. Ein Pokal in der Vitrine
würde natürlich auch den Adlern gefallen, die das bereits viermal - also einmal mehr als Borussia Dortmund - tun
durften, deren letzter Pokalsieg allerdings deutlich länger zurückliegt. Die Frankfurter errangen alle Pokalsiege
zwiscchen 1974 und 1988 - danach durfte man es auch einmal gegen den FC Bayern versuchen, der jedoch 2006 die
Oberhand behielt.
Es ist sofort zu merken, dass Borussia Dortmund die Favoritenrolle annimmt und die Partie früh in die
gewollte Richtung zu leiten gedenkt. Nach acht Minuten gelingt es den Westfalen auch, als Ousmane
Dembelé nach schöner Kombination rechts im Strafraum an den Ball kommt und lässig zum 1:0 für den
Favoriten verwandelt. In der Folge tut die Eintracht mehr nach vorne und kommt zu eigenen Möglichkeiten -
besonders nach Ballverlusten in der alles andere als sattelfesten Abwehr von Borussia Dortmund - ein
solcher führt auch nach einer knappen halben Stunde zum 1:1 durch Frankfurts Ante Rebic. Mit diesem
Spielstand geht es in die Pause und im zweiten Abschnitt ist es dann doch wieder Borussia Dortmund,
das die Partie dominiert, während die Eintracht im Wesentlichen verteidigt und versucht, die Verlängerung
zu erreichen. In der 64. Minute haben die Frankfurter nochmal Glück, als ein Seitfallzieher von
Pierre-Emerick Aubameyang von einem Abwehrbein abgefläscht nur die Latte trifft. Drei Minuten später ist
es dann aber so weit und Aubameyang erzielt das Führungstor, das sich später als Siegtreffer erweisen
soll und das per Foulelfmeter, nachdem Christian Pulisic im Strafraum zu Fall gebracht worden war.
Vor der Partie singen sich beide Seiten erst einmal warm und neben Anfeuerungen für das jeweils eigene Team
findet man auch ein gemeinsames Thema, als man minutenlang abwechselnd seine Meinung über den veranstaltenden
DFB in einem schmissigen Fäkal-Wort zwischen der Kurven hin und her schickt. Zum Einlaufen der Mannschaften
präsentieren die Eintracht-Fans ein großes Blockbanner, auf dem ihr Adler seinen vier "Bestandspokalen", die
er in den Flügeln hält, einen weiteren "hinzukrallt". Beim BVB setzt man dagegen auf gelben Rauch und fängt
sich den ersten Rüffel für den Einsatz von Pyro-Artikeln ein - weitere für beide Seiten sollen regelmäßig
folgen. Zur Halbzeit findet man wieder einen gemeinsamen Gegner in Form von Helene Fischer, die für ein
Showprogramm engagiert wurde oder eigentlich wieder gegen den DFB, auf dessen Mist das gewachsen ist.
Die Sängerin wird von beiden Seiten mit gellenden Pfiffen begrüßt, die über ihren gesamten Auftritt fortgesetzt
werden - umso erstaunlicher, dass im Nachhinein die Legende geschmiedet wird, es seien die Adler-Fans gewesen,
die ihr übel genommen hätten, dass sie schon einmal im BVB-Trikot aufgetreten sei. Das Pfeifkonzert sei von
einem Freibier-Versprechen von Frankfurter Wirten befeuert worden, dass - wenn es das denn wirklich gegeben hat -
sicherlich für kaum eine Verstärkung der Intensität der Proteste geführt haben dürfte. Am Ende der Partie ist
dann natürlich schwarz-gelb in Feierlaune und man feiert nach der Siegerehrung die zum Block eilende
Mannschaft, die gerade den vierten DFB-Pokal-Sieg der Westfalen perfekt gemacht hat.
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