Eutiner SV 08 |
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03.09.2016, Eutina-Stadion, Regionalliga Nord |
Eutin 08 ist ein Fußballverein aus der gleichnamigen Kreisstadt des Kreises Ostholstein, die
eher durch ihre historische Altstadt mit frühneuzeitlichen Fachwerkhäusern sowie ihr Barockschloss
mit englischem Landsschaftsgarten oder durch die Ausrichtung der Landesgartenschau 2016
bekannt ist als durch den Fußballsport. Der wird von den heutigen Gastgebern allerdings
bereits seit dem 13. August 1908 gepflegt, an dem man als 1. Eutiner Fußballclub von 1908
geründet wurde. Und auch Erfolge hatte man in Eutin zu vermelden - so nahm man 1990/91 an der
drittklassigen Oberliga Nord teil, was vom jüngsten Aufstieg in die Regionalliga Nord getoppt
wird, denn auch wenn man formal nur viertklassig ist, ist das sportlich angesichts von drei
eingleisigen Ligen oberhalb der Spielklasse, sicherlich höherwertig. Nachdem Eutin 08 mit
einem Sieg und zwei Niederlagen in die Spielzeit gestartet ist, dürfte es heute zum absoluten
Höhepunkt der Vereinsgeschichte kommen, wenn man sich im eigenen Stadion im Ligabetrieb mit dem traditionsreichen
VfB Lübeck zum Ostholsteinderby treffen darf, in das der Ex-Zweitligist natürlich hoch
favorisiert geht, der einstmal Gegner wie den FC St. Pauli oder Borussia Dortmund (im DFB-Pokal)
begrüßen durfte und weniger glücklich darüber sein wird, jetzt in der holsteinischen Provinz
auflaufen zu dürfen.
Die Hausherren spielen am Anfang durchaus mit und suchen ihre eigene Chance, bringen sich dann
aber durch zwei Nachlässigkeiten im Mittelfeld selbst um den Erfolg ihrer Bemühungen, für die
sie jeweils Gary Noel mit den Treffern zum 0:1 und 0:2 bedankt, wobei es beim zweiten Treffer
ein Eutiner ist, von dem der Ball ins Tor springt und man auf Seiten der Gastgeber lautstark,
aber vergebens eine Abseitsposition im Vorfeld reklamiert. Noch vor der Pause sorgen Treffer
von Gökan Isitay und ein - diesmal auch auf dem Scoreboard so gezähltes - Eigentor von Eutins
Kevin Wölk für einen komfortablen 4:0-Vorsprung des Favoriten. Der hakt das Spiel damit ab und
kommt in der zweiten Hälfte noch einmal in leichte Schwierigkeiten, nachdem Florian Stahl und
Rico Bork zwei Tore für die Hausherren erzielen, doch am Ende bleibt es beim 2:4-Erfolg der
Gäste, die in diesem Durchgang zahlreiche Chancen von Eutin 08 - zum teil recht glücklich -
unbeschadet überstehen und wohl nach einem Comeback der Gastgeber nur schwer hätten wieder
zulegen können.
Mit fast 2000 Zuschauern findet die Partie auch auf den Rängen ein würdiges Echo. Die Anhänger
des VfB Lübeck werden bei dem als Problemspiel eingestuften Kick von der Polizei zum Stadion
geführt und üben sich beim Vorbeiziehen an der Heimgeraden ein wenig in Verbalkrawallerei,
erweisen sich dann aber als in friedlicher Absicht gekommen. So beteiligt man sich sogar,
nachdem man seinen Block mit zahlreichen Bannern geschmückt hat, an der vor der Partie vom
Stadionsprecher ausgerufenen La Ola und feuert sein Team danach durchgängig an. Etwas
Schmimpfe gibt es nur noch, als ein paar Lübecker Anhänger in der Euphorie der Tore der
ersten Hälfte den Zaun hinter dem Tor erklimmen, was - wie der Stadionsprecher nicht ganz
zu Unrecht anmerkt - lebensgefährlich ist. Auf Heimseite hat man auch ein paar Fahnen mitgebracht
und aufgehängt (bzw. ein Paar, sind es doch genau zwei), besticht aber vor allem durch
zahlenmäßiger Erscheinen.
Der Eutina-Platz (bei fussball.de EutinA-Platz geschrieben) und auf Plakaten der Gastgeber
einfach als "Am Waldeck" adressiert, ist von der Eutiner Innenstadt jenseits einer Fußgängerbrücke
über den Eutiner See oberhalb einer Anhöhe zu finden, wo er in unmittelbarer Nachbarschaft des
Fritz-Latendorf-Stadions liegt, aufgrund dessen Größe er ein wenig den Charakter eines Nebenplatzes
hat. Am Eutina-Platz selbst finden sich ein paar Reihen einfacher Holzbänke, auf denen sich die
Zuschauer niederlassen können und die wohl bis zu Oberliga-Zeiten der einzige Ausbau gewesen
sein dürfte - jetzt regionalligatauglich durch einen abgetrennten und mit eigenem Eingang
versehenen Gästeblock ergänzt, in dem sich heute die Anhänger des VfB Lübecks auf einer dreistufigen
Stahlrohrtraverse tummeln dürfen sowei einen ebenfalls abgetrennten Hintertorblock für die Heimfans,
in dem die unterkommen, die kein Ticket für die Gerade mehr ergattern konnten.
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