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22.12.2013, Multifunktionsarena Düsseldorf, 2. Liga |
Im vergangenen Jahrtausend war das rheinische Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln fester
Bestandteil der Fußballkultur - nicht nur im Ligabetrieb trafen dei beiden Rivalen aufeinander, sondern auch
im DFB-Pokal, wo es von 1974 bis 1980 viermal zu der Begegnung kam, davon zweimal - 1978 und 1980 - als Endspiel.
Am Ende der Saison 1998/99 sollten sich dann aber die Weg von Fortuna und FC trennen, nachdem die beiden zum
bisher einzigen Mal gemeinsam in der zweiten Liga gekickt hatten. Zur laufenden Spielzeit sorgte der Abstieg
des Düsseldorfer TSV Fortuna von 1895 dafür, daß man sich endlich wieder begegnet, nachdem man sich in den Jahren zuvor
jeweils durch Auf- und Abstiege verfehlt hatte. Im Hinspiel hat sich die Fortuna mit einem 1:1 einen Auswärtspunkt
ertrotzt - lange hatten die Düsseldorfer sogar nach einem Treffer von Charlison Benschop vorne gelegen.
Heute geht es dann auch erstmalig wieder im Rheinstadion - bzw. dessen Nachfolger - zwischen den rheinischen Rivalen zur
Sache, wo es 'zuletzt' - das heißt am 23.04.1999 - einen 2:1-Erfolg der Düsseldorfer gegeben hatte, die zum
Ende der Spielzeit dennoch als abgeschlagener Letzter den Weg in die damalig drittklassige Regionalliga antreten mußten.
Nachdem die Partie von Schiedsrichter Manuel Gräfe mit dreißigminütiger Verspätung angepfiffen wird, hält man sich
nicht lange mit Abtasten auf, sondern beide Mannschaften versuchen, den Gegner sofort unter Druck zu setzen, wobei
die Gäste technisch überlegen sind und von Beginn an Vorteile gegen die - in ungewohntem hellblau angetretenen -
Fortunen haben, die auf ihren Ausweichdress zurückgreifen mussten, weil die Geißböcke kein Ersatztrikot
eingepackt hatten. Die 29. Minute bringt schließlich das 1:0 für die Gäste, als Patrick Helmes eine eher
schwache Hereingabe zu einer Flanke nutzen kann, obwohl der deutlich schlechter zum Ball steht als sein
Gegenspieler und das mit einem Treffer von Anthony Ujah belohnt wird, der am langen Pfosten nur noch den
Kopf hinzuhalten braucht. Noch vor der Pause kommt es noch schlimmer für Fortuna, und diesmals ist es Helmes
selbst, der einen abprallenden Ball in seinen Besitz bringen kann, mit dem Leder in den Strafraum zieht und
es zum 0:2 einschießt. Im zweiten Abschnitt schalten die Geißböcke einen Gang zurück und werden prompt bestraft,
als zunächst Erwin Hoffer den TSV Fortuna per Kopfball zum 1:2 wieder ins Spiel bringt und es nur sieben weitere
Minuten vergehen, bevor Benschop mit seinem Treffer zum 2:2 dafür sorgt, daß es wieder bei Null losgeht. Das
Moment der Partie spricht jetzt für Fortuna Düsseldorf, aber es zeigt sich, daß die Aufholjagd wohl zu
kräftezährend war, denn ein Nachsetzen findet nicht mehr so sehr statt, während der 1. FC Köln ruhig bleibt und beginnt, das
Tempo wieder anzuziehen. Am Ende ist es mit Ujah der Schütze des 0:1, der die Geißböcke erneut in Führung
bringt, und auf diesen Treffer haben die Düsseldorfer keine Antwort mehr, die es zwar noch einmal versuchen, aber
letztendlich zu stereotyp spielen, um die FC-Abwehr ein weiteres Mal überrumpeln zu können.
Natürlich hat man sich auf beiden Seiten etwas ausgedacht, um seinen alten Rivalen am heutigen Tag zu begrüßen.
Weil die Sicherheitskräfte davon ausgehen, daß einige der anreisenden Fans nicht nur Händchenhalten wollen,
rücken sie ebenfalls massiv an - in der Presse, die in der Woche vor dem Spiel die Randale offensichtlich herbeizuschreiben
sucht, ist von 1000 Polizeikräften die Rede. Am Ende bleibt es dann aber doch halbwegs ruhig, und man muß schließlich
die allerdings recht exzessive Pyroshow der Gästefans, mit der man zunächst die Mannschaften auf dem Feld begrüßt und
später den Treffer zum 0:1 feiert, mit dem 'Krawall'-Etikett versehen, damit sich die Prophezeihung so halbwegs
erfüllt. Unterdessen verbergen die Düsseldorfer ihre Kurve hinter einem riesigen Vorhang in Vereinsfarben, hinter dem
schließlich, als er hinuntergelassen wird, eine Papptafelchoreographie hervorkommt, zu der ein Vereinszeichen der
Fortuna gehört sowie ein paar Transparente, auf denen man gegen die Gästefans austeilt und zu dem Schluß kommt, man
sei selbst "die Macht am Rhein". Später gibt es dann noch ein paar Spruchbänder zu sehen, auf denen man sich auf
mehr oder weniger originelle Art über die Anhänger des 1. FC Köln lustig macht, wobei die Stimmung während der Partie
auf Heimseite über weite Strecken auf einem für so ein Derby doch eher überschaubarem Niveau bleibt. Zwar verfolgen
auch die Zuschauer auf den Längsseiten einen signifikanten Anteil davon stehend, aber der aktustische Support wird
von den meisten Heimfans dann doch den weniger aktiven Fans im Hintertorbereich überlassen.
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