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05.08.2005, Allianz-Arena, Bundesliga |
Heute soll es ernst werden für die Allianz-Arena, den neuen Spielort der Münchener Profivereine.
Nach einigen Eröffnungsveranstaltungen, Freundschaftsspielen und besseren Freundschaftsspielen (Ligapokal) macht in diesem vorgezogenen Spiel der ersten Bundesligarunde der FC Bayern den Anfang,
wenn es gegen Borussia Mönchengladbach um Bundesligapunkte geht. Auch wenn der VfL in den letzten Jahren nicht mehr ganz die Augenhöhe mit den Großen erreichen konnte, ist diese Partie etwas Besonderes, denn immerhin treffen hier die zwei Mannschaften aufeinander, die seit der Einführung der Fußballbundesliga im Jahr
1963 die meisten Titel erringen konnten. Und trotz der letztjährigen Auswärtsschwäche, in deren Rahmen es überhaupt keinen Dreier für die Gladbacher auf fremdem Platz gegeben hat, will man sich beim Titelverteidiger mit breiter Brust präsentieren, und warum auch nicht? Eine Niederlage wird hier so gut wie keiner Mannschaft übel genommen, also kann der VfL Borussia hier letztendlich nur gewinnen...
In der Anfangsphase präsentieren sich die Hausherren deutlich überlegen und setzen Mönchengladbach immer
wieder unter Druck, doch ein Tor fällt nicht für die Bayern, wobei freilich in der 12. Minute auch Schiedsrichter Gräfe hilft, der ein Handspiel von Helveg durchgehen läßt, für das sowohl ein Elfmeter als auch eine rote Karte angemessen gewesen wäre. Ärgerlich aus Sicht der Gäste ist, daß man danach besser ins Spiel kommt und auch eigene Chancen produzieren kann, aber dann nach einer gute halben Stunde doch noch in Rückstand gerät. Danach machen die Hausherren mächtig Druck, versäumen es aber, zu erhöhen und kurz vor der Halbzeitpause sieht sich der Rekordmeister plötzlich in Unterzahl, als es nach einem Trikothalten von Ismael eine durchaus berechtigte gelb-rote Karte für den Verteidiger gibt. Die resultierende Überzahl kann von den Gästen dann aber nur allzuselten für sich genutzt werden - einmal hat der VfL allerdings auch Pech, als der Ball an den Pfosten des Bayerntors klatscht. So ist es dann am Ende der FC Bayern in Gestalt von Roy Makaay, der seine Chancen eiskalt nutzt und mit zwei späten Treffern in den letzten fünf Minuten noch für einen klaren - vielleicht etwas zu klaren - Heimsieg sorgt.
Schon vor dem ersten Anpfiff zur ersten Bundesligapartie ist das Verhältnis zwischen dem FC Bayern und
seinen Fans etwas getrübt, wie an zwei kopfstehenden Zaunfahnen zu erkennen ist, darunter das Banner des ultraorientierten Fanclubs Schickeria München, der immer wieder mal Probleme mit dem Verein hat und diesmal beklagt, daß die Länge der Fahnenstangen vom Verein auf einen Meter beschränkt wurde und den Fans das Mitbringen eines Megaphons verboten wurde. Dennoch präsentiert man zum Anpfiff eine vom Fanclub Club Nr. 12 präsentierte Choreographie, die alle Ränge bis auf den Gästeblock in Rot und Weiß taucht - teilweise mit Rautenmustern, teilweise mit Schriftzügen - und wirklich sehr gelungen und beeindruckend gerät. Die Gästefans halten mit einem Spruchband dagegen, auf dem es einfach heißt "Auswärtssieg - Wenn nicht heute, wann sonst?". Nach dem optischen Glanzlicht des Intros gerät dann allerdings der akustische Support der Hausherren wenig beeindruckend und bis auf die sporadischen Wechselgesänge mit langezogenem "Bayern" - von den Gästen mit "Scheiße" beantwortet - ist doch allzuwenig von den Fans des FC Bayern zu hören. Vielleicht muß man erst mal seine neuen Plätze in der Allianz-Arena finden oder man fühlt sich hier einfach noch nicht wirklich zuhause - umso erstaunlicher ist, daß später auf der Homepage des FC Bayern von 'Hexenkesselatmosphäre' und 'einzigartiger Atmosphäre' die Rede ist - die Vermutung liegt nahe, daß man damit die Kontroversen mit den 'Schickeria'-Fans überspielen will.
Mit der Allianz-Arena haben sich die Bayern ein maßgeschneidertes Superstadion vor die Tore der Stadt gesetzt, wo am Autobahnkreuz
München Nord mitten im Niemandsland die aus Nürnberg kommende BAB9 auf den Münchener Ring BAB99 trifft. In die Anlage, die einem Zwischending zwischen UFO und Zeppelin ähnelt, passen 66000 Zuschauer - was die Arena gleichzeitig für den Lokalrivalen TSV 1860,
der die gemeinsam errichtete Anlage ebenfalls nutzen wird, deutlich zu groß geraten erscheinen läßt. Das hier praktizierte Groundsharing
führt dazu, daß der Innenraum der Arena mit grauen Sitzen im wesentlichen neutral gestaltet ist, dafür kann man die Zeppelinhaut nach außen wahlweise in Rot, Blau oder - für fußballfreie Veranstaltungen - in Weiß beleuchten. Unter dem Dach des komplett überdachten Stadions, das alleine dadurch einen starken Kontrast zum zwar schön anzusehenden, aber wenig wettertauglichen Olympiastadion bildet, hängen sowohl die Flutlichtstrahler als auch hinter den beiden Toren angebrachte Multimediatafeln. Auffällig ist zusätzlich die einer Spinne ähnelnde an einer gewagten Konstruktion aus Seilen in alle Richtungen frei bewegliche Kamera und das gilt auch für den aus dem Rasen aufgeklappten Spielerein- und -ausgang. Insgesamt kann man bei den Bayern mit den Ergebnissen des Neubaus sehr zufrieden sein - durch den Charakter als reines Fußballstadion sind die Zuschauerränge im Vergleich zum Olympiastadion auch deutlich näher an den Platz herangerückt, so daß man auch aus dem obersten - dritten - Rang spürbar besser sehen können dürfte als im Vorgänger -, auch wenn sicherlich viele es wohl als Einschränkung des Vergnügens sehen, daß es keine echten Stehplatzbereiche gibt, sondern nur Blöcke mit hochgeklappten und so nicht genutzten Sitzen.
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