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1. FC Gera 03 |
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05.08.2007, Stadion der Freundschaft, DFB-Pokal |
Der 1. FC Gera 03 ist im Jahr 2003 aus der Fusion der Clubs TSV 1880 Gera-Zwötzen und SV 1861 Liebschwitz hervorgegangen.
Der TSV Gera-Zwötzen war zu diesem Zeitpunkt nach dem Aufstieg in die Landesliga Thüringen der erfolgreichste Verein aus
der ostthüringischen Metropole, aber das Traditionsteam der Stadt ist der 1. SV Gera 04, der gleichzeitig pleite war und in die Bezirksliga zwangsabsteigen mußte und mittlerweile selbst mit zwei anderen Partnern zum FV Gera-Süd fusioniert ist. Der 1. FC kann unterdessen diverse Erfolge verbuchen, so stieg man nicht nur zur aktuellen Spielzeit in die Oberliga auf, sondern nimmt bereits zum zweiten Mal an der DFB-Pokal Hauptrunde teil. 2006 durfte man als Verlierer des Thürigenpokals ran, weil man für den als Aufsteiger ohnehin qualifizierten FC Carl-Zeiss Jena nachrückte, und verlor knapp mit 0:2 gegen den 1. FC Kaiserslautern, und 2007 gewann man das Finale gegen den zwei Klassen höher kickenden FC Rot-Weiß Erfurt und darf sich - Ironie des Schicksals - mit dem Thüringenpokalsieger vom Vorjahr messen, denn das Pokallos brachte das Ostthüringenderby gegen Jena, das seinerseits haarscharf den Klassenerhalt in der zweiten Liga geschafft hat und für das im Vorjahr übrigens auch die erste Runde des DFB-Pokals nach einer 1:2-Niederlage im Zweitligaduell gegen den 1. FC Köln Endstation gewesen war.
Kurz nach Spielbeginn muß der Favorit eine Schrecksekunde überstehen, als das Leder nach einem Ballverlust am
eigenen Strafraum parallel zum Tor gespielt wird, in der Mitte jedoch keinen Abnehmer findet. Danach sind es dann aber die Kicker des Zweitligisten, die das Spiel an sich reißen und Gera von einer Verlegenheit in die nächste stürzen. Als Jenas Stefan Kühne per Flugkopfball die Führung für die Gäste erzielt, ist der Treffer nach vielen guten Chancen für das Team bereits überfällig und mit diesem Spielstand geht es auch in die Halbzeitpause, auch wenn die zweite Chance der Hausherren in der Partie kurz vor der Unterbrechung fast den Ausgleich gebracht hätte, denn Jenas Torhüter Jensen ist bei einem Freistoß auf dem Posten und fischt das Leder aus dem Torwinkel. Im zweiten Abschnitt ist kaum noch Widerstand von Gera festzustellen, doch es dauert eine halbe Stunde, bis der zweite Treffer für Jena fällt und dafür benötigt man noch einen - allerdings berechtigten - Foulelfmeter. Dem lassen die Gäste schnell den dritten Treffer folgen - vorbereitet übrigens von Ex-Bundesligaprofi Jan Simak -, der die allerletzten Zweifel am Ausgang des Spiels beseitigt.
Im Vorfeld der Partie wurden einige Befürchtungen geäußert, daß es zu Auseinandersetzungen der Fangruppen kommen
könnte und die Betreiber der Bundesgartenschau, über deren Gelände die Zuschauer teilweise zu Fuß gehen müssen, um zum Stadioneingang zu kommen, sahen schon größere Bestände ihrer Ausstellung dem Erdboden gleich gemacht, aber sowohl
das eine wie auch das andere erweist sich als unbegründet. Vielmehr ist das Verhältnis zwischen den Fangruppen bis auf ein paar Sprechchöre mit Schmähungen des Gegners freundschaftlich und vermutlich sind viele Anhänger von Gera auch bei den Zweitligaspielen von Carl-Zeiss Jena unterwegs, wärhrend man den 1. FC als sein lokales Team betrachtet - so sind zum Beispiel einige Autos mit Geraer Kennzeichen in Stadionnähe zu sehen, in denen die Schals beider Kontrahenten angebracht sind. Die Gera-Fans liefern ein Intro mit Fahnen und Luftballons ab, bei Jena verläßt man sich auf seine Doppelhalter und Schwenkfahnen. Danach supporten beide Seiten ziemlich durchgängig, wobei es auch schon mal zu leichten Schmähungen kommt, bis die Gästeanhänger dann die vor Schlußpfiff abrückenden Heimfans mit "Ihr könnt zur BuGa gehen!" verabschieden. Unter den 8200 Zuschauer sind ca. 2500 aktive Fans aus Jena, die in der Fankurve untergekommen sind, Spekulationen an anderer Stelle, daß die Hälfte bis zu zwei Drittel der anwesenden Zuschauer zu den Gästen gehalten habe, lassen sich nicht wirklich prüfen.
Das Stadion der Freundschaft ist in unmittelbarer Nähe des Ufers der Weißen Elster zu finden, die hinter der Haupttribüne vorbeiläuft, und
grenzt ansonsten wie erwähnt an die Bundesgartenschau, so daß ein Teil der Zuschauer - der, der augenscheinlich für Jena ist - den Zugang über einen Weg entlang des Flußufers findet, während der Rest durch das Buga-Gelände gehen muß, das per Flatterband nötdürftig gegen den Befall mit Fußballfans gesichert ist, worüber an den kreuzenden Wegen zusätzlich Ordner wachen. Die Haupttribüne selbst kann mit ihrer bogenartigen Dachkonstruktion gefallen und ist mit hellblauen und roten Sitzen ausgestattet. Sie bildet den einzigen wettergeschützten Bereich, so daß sich der Rest des Publikums (zumindst heute) der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen muß, wobei es auf der in der Mitte unterbrochenen Gegentribüne noch weitere Sitzplätze in Form von blockweise roten und blauen Sitzen gibt. Die Kurven sind mit Traversen ausgerüstet, die ein wenig unter der Krankheit der meisten Multifunktionsstadien leiden, denn der Abstand zum Spielfeld ist natürlich bedingt durch die Laufbahn etwas größer ausgefallen. In einer Kurve - nämlich der der Gäste - ist noch eine digitale Anzeigetafel untergebracht und im Gegensatz dazu wurde völlig auf eine Flutlichtanlage verzichtet.
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