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UDA Gramenet |
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FutbolMe Marca El Mundo Deportivo |
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26.03.2006, Nou Municipal, Segunda Division B |
Die Gramenet Unió Esportiva Atlètica stammt aus der Gemeinde Santa Coloma, die im Süden unmittelbar an die katalanische Metropole
Barcelona grenzt. Gramenet ist zur Saison 1993/94 in die Segunda Division B aufgestiegen und ist seither in dieser Spielklasse geblieben. Ein paarmal hatte man bereits die Chance zum Aufstieg - zuletzt als Staffelmeister im Jahr 2001 und als Staffelvierter drei Jahre später -, ist aber stets in der auf die Saison folgende Aufstiegsrunde gescheitert. Im laufenden Jahr könnte man wieder im Spitzenquartett landen und sich so für die Qualifikation zur Segunda Division A qualifizieren, aber dahin ist es in der engen Spitzengruppe in der Staffel 3 der Segunda Division B noch ein weiter Weg und zuletzt hat man beim Mitkonkurrenten FC Barcelona B eine herbe Niederlage einstecken müssen. Der heutige Gegner vom Terrassa FC hat das Ziel der Hausherren schon öfter mal erreicht und insgesamt 15 Jahre in der Segunda A verbracht, doch für den Aufstieg in die Eliteklasse hat es nie gereicht und in der aktuellen Spielzeit steht man nur im Mittelfeld - allerdings auch nur zwei Punkte hinter den Hausherren, so daß der Aufstiegszug auch für Terrassa noch nicht abgefahren sein muß.
Die Hoffnungen Terrassas, heute an Gramenet vorbeizuziehen, bekommen allerdings sehr schnell einen Dämpfer, denn der erste Angriff der
Hausherren bringt den Ball schnurstracks vom Anstoßpunkt ins gegnerische Tor, bevor die Kicker der Gäste das Spielgerät überhaupt einmal hätten berühren dürfen. Danach entwickelt sich eine von beiden Seiten offensiv geführte Partie, die auch schnell hüben wie drüben zu Torchancen führt. Kurz vor der Halbzeitpause sind es dann nochmals die Hausherren, die zuschlagen, als ein satter Volleyschuß aus gut 15 Metern ins Toreck von Terrassa einschlägt. Jetzt zeigen sich die Gäste doch beeindruckt und spätestens nach der 56. Minute gibt es keinen Zweifel mehr am Ausgang der heutigen Partie. Die Abwehr des Terrassa FC zeigt sich in dieser Szene völlig indisponiert und so führt ein völlig unbedrängter Schuß von halblinks zum 3:0, das schließlich bis zum Schlußpfiff der Partie Bestand haben soll.
Hinter einem Tor gibt es einen kleinen Heimblock, wo sich allerdings gerade mal ein gutes Dutzend von Fans mit Trikots, Schals und
Transparenten sowie einer Pauke eingefunden haben, um von hier aus das Team von Gramenet zu unterstützen. Immerhin gibt man sich mit seinen Sprechchören alle Mühe und gelegentlich lassen sich auch die Zuschauer auf der Haupttribüne zum Mitmachen animieren. Deutlich ausgestochen werden die Gramenet-Fans freilich von den Anhängern aus Terrassa, von denen etwa hundert den Weg nach Santa Coloma gefunden haben. Man stellt sich auf der Gegenseite auf, die man mit einigen Transparenten schmückt, und sorgt von da aus über weite Strecken der Partie für gute Stimmung trotz des für die Gästefans wenig erfreulichen Spielverlaufs. Nach dem Abpfiff bedankt sich die Mannschaft von Terrassa bei ihren Fans, die ihrem Team zujubeln und so klar machen, daß sie ihren Spielern die heutige Niederlage nicht verübeln, zumal man dem Team sicherlich nicht den Willen absprechen konnte.
Der Name Nou Municipal ("Neues Städtisches") für ein Fußballstadion ist sicherlich an Originalität leicht zu übertreffen, aber das liegt
ja irgendwie in der katalanischen Tradition, wenn schon der große FC Barcelona seine Spielstätten einfach nur "Neues Feld" (Nou Camp) und "Kleines Stadion" (Mini Estadi) nennt. Immerhin kann die Anlage mit einer hübschen Haupttribüne dienen, deren Überdachung ebenso wie der Eingangsbereich des Stadions einen Schriftzug mit dem etwas sperrigen Komplett-Namen "Nou Camp Municipal de Futbol de Santa Coloma" trägt. Der Rest des Kunstrasenplatzes ist von deutlich flacheren, nicht überdachten Rängen umgeben, die ebenso wie die Haupttribüne mit blauen Sitzschalen ausgestattet sind. Insgesamt kann das Stadion durchaus gefallen und in einer Diagonale ist auch noch die Vereinskneipe von Gramenet UDA zu finden, in der für das kulinarische Wohl der Gäste gesorgt wird - für Spanien ungewöhnlicherweise muß man zur Bezahlung übrigens vorher Wertmarken erstehen.
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