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15.09.2011, Franz-Dobrikat-Sportplatz, Kreispokal Lüdenscheid |
Der Türkische SV Halver ist eine ziemlich feste Einrichtung in der Kreisliga Lüdenscheid B, der man durchgängig
angehört, nachdem man 2004 in die Kreisliga C abgestiegen war und in der Folgesaison den direkten Wiederaufstieg
erreichen konnte. Damit ist man das klassenhöchste Team auf dem Franz-Dobrikat-Sportplatz, den man sich gleich mit
zwei anderen Clubs aus der Kleinstadt im nördlichen Sauerland teilt, nämlich den C-Ligisten TuS Halver und
FC Phoenix Halver. Am heutigen Tag gilt das freilich nicht, denn der als Türkischer Sportverein Halver e. V. im Vereinsregister eingetragene Verein
hat mit Rot-Weiß Lüdenscheid im Kreispokal einen Gegner zu Gast, der in der Bezirksliga gleich zwei Klassen höher
kickt als die Gastgeber. Damit ist der RWL zwar nur noch ein Schatten vergangener Zeiten, in denen man von 1977 bis
1981 an der 2. Liga Nord teilgenommen und so Profifußball ins Sauerland gebracht hatte, aber für einen B-Ligisten
wie den TSV sollte es dann doch noch reichen...
Zweifel am Sieg des Favoriten gibt es maximal zwischen der 13. und der 14. Spielminute. Diese Zeitspanne beginnt damit, daß Erol Altunas für den Türkischen SV das frühe 1:0 durch Vincenzo Minacapilli
ausgleicht und endet mit
der erneuten Führung für Rot-Weiß durch Mohamed el Alami. Manciapilli legt zwei Minuten später das 1:3
drauf,
und in der Folge kommt es regelmäßig zu Treffern für die Gäste, so daß schon beim Halbzeitstand von 1:5 höchstens
noch die Frage offen ist, ob die Hausherren eine zweistellige Niederlage vermeiden können. Das klappt am Ende
haarscharf nicht, denn man hält nach dem neunten Treffer für die Gäste in der 82. Minute dicht - einmal rettet
Pfosten und Latte für Halver - und kassiert am Ende dann doch noch quasi mit dem Abpfiff den zehnten Treffer
per Foulelfmeter von Francesco Inchingoli. So kann Lüdenscheid ein Torfestival feiern, zu dem alleine Vicenzo
und Dino Minacapilli für sieben der zehn RWL-Treffer verantwortlich zeichnen.
Der Franz-Dobrikat-Sportplatz liegt an der Straße mit dem verräterischen Namen "Am Sportplatz" auf der Karlshöhe, auf der es auch einen in Sichtweite liegenden Aussichtsturm aus dem 19. Jahrhundert gibt. Der brandneue Kunstrasenplatz ist
gerade fertig geworden und feiert heute insofern eine Premiere, daß er sein erstes Flutlichspiel
erlebt. Großer Ausbau ist an dem Platz nicht vorhanden, soll aber demnächst wieder entstehen. Früher
verfügt der Hartplatz an dieser Stelle nämlich über eine Tribüne, die jedoch durch Vandalismusschäden
zerstört wurde und 2008 mit der Motorsäge von ihren Holzbänken befreit und skelettiert wurde. Diese
Skelett ist noch vorhanden und eine Prüfung hat ergeben, daß die Substanz des Bauwerks solide ist und man hofft, es demnächst mit der Hilfe von Handwerkern zu neuem Leben bringen zu können, die das
möglichst als Sponsoren gegen eine zukünftige Bandenwerbung leisten sollten. Ansonsten kann man
dem Franz-Dobrikat-Sportplatz bescheinigen, daß hier MultiKulti im positiven Sinne gelebt wird, denn es sind nicht nur Vertreter des TSV vor Ort, sondern auch Leute von den anderen beiden Heimvereinen vor Ort und sorgen dafür, daß man, wenn man es denn beliebt, daß bei den einen erstandene Sucuk oder Köfte bei den anderen mit einem "kühlen Blonden" runterspülen kann.
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