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SV Hüsten 09 |
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28.05.2010, Stadion Große Wiese, Bezirksliga Westfalen 5 |
Daß der SV Hüsten 09 im Jahr 1909 gegründet wurde, geht wohl aus dem Namen hervor, allerdings hieß das, was da am 18. April 1909 das Licht der Welt erblickte, SuS Hüsten 09. In den 1920er Jahren war der Club die führende Adresse in seiner Region und wurde mehrmals Süddeutscher Meister, bevor man in die neugeschaffene Gauliga Westfalen aufgenommen
wurde. Die beste Saison sollte die Spielzeit 1933/34 werden, in der man nicht nur Dritter der Liga wurde, sondern - wie eine Schautafel im Vereinsheim des Club dokumentiert - mit 2:1 gegen den späteren Meister Schalke 04 gewinnen konnte. Nach dem zweiten Weltkrieg war der SuS Hüsten eine feste Institution in den höheren Amateurligen, und bis 1987 gehörte man noch der Oberliga - also damals dritten Liga - an. Es folgte ein Absturz bis in die Kreisliga, der man ab 1991 zwölf Jahre angehörte, und zwischenzeitlich erfolgte 1999 die Fusion mit dem Hüstener SV, aus der der heutige Club hervorging. 2003 zurück in der Bezirksliga, konnte man sich dort nur für drei Jahre halten, aber weitere drei Jahre später gelang der Wiederaufstieg passend zum 100jährigen Jubiläum. In der aktuellen Spielzeit belegt man einen für einen Aufsteiger anerkennenswerten siebten Platz und könnte heute mit einem Sieg gegen Rot-Weiß Erlinghausen im Auftaktspiel des letzten Spieltags der Saison auf den vierten Platz vorstoßen.
Die Partie wurde auf den heutigen Freitag angesetzt, weil es für die beiden Clubs nur noch um die Positionierung, nicht jedoch um Ab- oder Aufstieg geht, während die Reserve des SV Hüsten 09 am Sonntag um den Aufstieg in die Kreisliga A spielt, was die Spieler des Bezirksligateams als Zuschauer unterstützen wollen. Daß es nicht mehr um so viel geht, ist auch dem Spiel anzumerken,
denn es handelt sich dann doch eher um Sommerfußball, wobei die Gäste erst mal die Aufgabe des Toreschießens übernehmen. Um genau zu sein, begnügen sie sich beim 0:1 mit dem Assist, denn es ist in der 8. Spielminute der Hüstener Markus Bednarek, der das Leder im Fünfmeterraum ins eigene Tor bugsiert. Das 0:2 fällt durch einen Foulelfmeter, mit dem die Zuschauer überhaupt nicht einverstanden sind, die auf Schiedsrichterin Lisa Kunze ohnehin nicht gut zu sprechen sind, die bei ihrem letzten Auftritt in Hüsten vergessen haben soll, die Stoppuhr in der Halbzeitpause anzuhalten, um dann die Partie nach 75 Minuten abzupfeifen. In der 71. Spielminute schafft Bednarek noch zumindest seinen persönlichen Ausgleich in diesem Spiel, denn er erzielt ein Tor für den SV Hüsten 09. Da das jedoch das einzige für die Hausherren bleiben soll, endet die Partie mit 2:1 aus Sicht von Rot-Weiß Erlinghausen.
1969 entstand im damals selbstständigen Neheim-Hüsten die Idee, ein Großstadion zu erbauen, bis zur dessen Fertigstellung nicht nur zehn Jahre ins Land zogen, sondern auch die Eingemeindung der Stadt, so daß das Stadion schließlich im Arnsberger Stadtteil Hüsten
mit einem nationalen Leichtathletikfest eröffnet wurde. Zu der Anlage gehörte von Anfang an nicht nur eine massive Tribüne, auf der 2665 Menschen auf überdachten Holzbänken Platz finden, sondern auch um die anderen drei Seiten des Platzes verlaufende Traversen, die über sechs bis acht Stufen verfügen und die Kapaztität des Stadions auf 13000 hochtreiben, was schon für einen Drittligisten des Jahres 1979 eine sehr hochgegriffene Zahl ist, was für den heutigen Bezirksligisten natürlich umso mehr gilt... Eigentlich waren sogar 15000 Plätze geplant gewesen, doch 2000 sind schließlich den steigenden Baukosten zum Opfer gefallen, aber man ist dabei geblieben, noch in der Bauphase eine Flutlichtanlage zu errichten. Immerhin zu zwei Dritteln ausgelastet war das Stadion bei einem Fußballspiel im Jahr 2003, als sich 5300 Zuschauer das Länderspiel der Deutschen Frauennationalmannschaft gegen China anschauten, und es wären vielleicht noch mehr geworden, hätte man das nicht an einem frühen Nachmittag eines Werktags ausgetragen.
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