Türk Dostlukspor Kaufbeuren |
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19.08.2012, Turnhallen-Stadion, Kreisliga Allgäu Mitte |
Türk Dostlukspor Kaufbeuren ist ein 1986 gegründeter Club, der es zwar nie in allzuhohe Ligen, vor neun Jahren
aber zu einem Bericht bei Spiegel-online gebracht hat. Jedenfalls drehte sich dieser Artikel fast nur um den Club
und unter dem Titel "Der Angstgegner - Wie der Fußball die deutsch-türkische Freundschaft gefährdet" war von
den Problemen des Clubs und mit dem Club die Rede. Jedenfalls war es wiederholt bei Spielen des Clubs zu unschönen
Vorfällen gekommen, nach denen die Spieler von Dostlukspor behaupteten, rassistisch beleidigt worden zu sein und
sich danach unglücklich bewegt zu haben, während die Gästespieler von Kopfstößen, Faustschlägen und Ellbogenchecks
sprachen und immer wieder einmal im Krankenhaus landeten, bis sich die Gegner eine ganze Rückrunde lang weigerten, gegen
Dostlukspor anzutreten. Der Club erreichte so kampflos die Aufstiegsrunde von der Kreisklasse zur Kreisliga, wo
man in zwei (unauffälligen) Spielen gegen Kimratshofen scheiterte. Was auch immer damals vorgefallen sein mag,
die Probleme scheinen inzwischen behoben zu sein, denn der heutige Gegner von Viktoria Buxheim reist offensichtlich ohne Bedenken
an, und zumindest von außen sind während der gesamten Partie - soviel sei vorweggenommen - weder Beschimpfungen noch
auffällige Härten zu bemerken - und das von beiden Seiten.
In der Anfangsphase erhält zunächst der Heimtorhüter die Chance, sich bei einem strammen Schuß
von außerhalb des Strafraums auszuzeichnen, nach vielleicht 20 Minuten ist es sein Gegenüber,
der bei einem ebenso harten Ball rechtzeitig die Fäuste nach oben bringen und einen Gegentreffer
verhindern kann. Diese beiden Szenen sind allerdings alles andere als typisch für eine erste
Halbzeit, in der man sich größtenteils im Mittelfeld aufhält und dabei auf beiden Seiten auch
gerne einmal den Ball leichtfertig an den Gegner verliert, so daß das Spiel alles andere als ein
Nerventhriller wird, was natürlich auch zum Teil an den hohen Nachmittagstemperaturen liegt, die
Schiedsrichter Roman Lars Frost dazu bewegen, das Spiel mehrmals für Trinkpausen
zu unterbrechen. In der 30. Minute fällt schließlich das 3:0 für die spielerisch leicht überlegenen
Hausherren, das von S. Coskun markiert wird, und kurz vor der Pause kann Dostlukspor per Elfmeter auf 2:0 erhöhen.
Im Laufe der zweiten Hälfte kommt es noch zum 3:0, und Buxheim kann auch nicht davon profitieren, daß
Dostlukspor verletzungsbedingt dezimiert wird, als der Heimtorhüter mit einem Mitspieler kollidiert und
nach längerer Unterbrechnung der Partie gegen einen, augenscheinlich nicht mehr ganz im üblichen
Spieleralter befindlichen Ersatzmann ausgewechselt werden muß. Diskussionen gibt es doch immer mal, aber
zumeist mit dem Schiedsrichter, der am Ende auch einen Spieler von Buxheim vom Platz stellt. Dabei geht
es darum, daß die Heimspieler nach Ansicht der Gäste zu leicht zu Boden gehen und zu lange dort bleiben,
was wohl zumindest zum Teil auch der Eindruck von außen ist - allerdings kommt es auch immer wieder zu
Berührungen, und die Gäste machen ihrem Gegner mit körperbetontem Spiel und wiederholt rustikalen Einsteigen
eine solche Taktik auch sehr leicht.
Türk Dostlukspor trägt seine Heimspiele im Norden des ohnehin nördlich gelegenen Kaufbeurener Stadtteil Neugablonz
aus, was bedeutet, daß der Spielort vom Stadtzentrum aus gesehen knapp 6 Kilometer entfernt liegt. Hier findet
man das Turnhallen-Stadion, und tatsächlich gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft des Stadions nicht nur
einen unausgebauten Nebenplatz, sondern auch die vom Namen der Anlage nahegelegene Turnhalle, in der sich
üblicherweise die Turner vom TV Neugablonz tummeln. Der Hauptplatz kommt mit Naturrasenbelag daher und
ist mit einer Laufbahn ausgestattet, dazu kommt über eine komplette Längsseite eine durchaus nennenswerte Traverse mit
immerhin sechs Stufen. Sitzplätze gibt es keine, aber ein paar Zuschauer zweigen sich dafür Plastikstühle vom
benachbarten (und geschlossenen) griechischen Restaurant ab. Der Rest des Platzes ist größtenteils von Graswall
umgeben, auf dessen Oberseite ein Gestänge folgt, von dem aus das Spiel ebenfalls verfolgt werden kann - dahinter
folgt eine Reihe von Bäumen.
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