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25.09.2006, Müngersdorfer Stadion, 2. Bundesliga |
Der 1. FC Köln hat sich zu einer echten Fahrstuhlmannschaft zwischen der 1. und 2. Bundesliga entwickelt. Da auch Rot-Weiss Essen zuletzt zweimal
im Fahrstuhl gefahren ist, allerdings zunächst nach unten, hätte es vor zwei Jahren im DFB Pokal "2. Liga unter sich" geheißen, in der letzten Saison "Bundesliga gegen Regionalliga" und jetzt eben wieder "2. Liga gegen 2. Liga". Beide würden den Fahrstuhl natürlich gerne so schnell wie möglich anhalten, aber auf dem richtigen Level sollte das schon stattfinden, so daß die Kölner zunächst mal zurück in die Bundesliga wollen, um sich nach dem Wiederaufstieg dort festzusetzen, während RWE schon in diesem Jahr ohne erneuten Wechsel der Spielklasse leben könnte. Auf jeden Fall bedeutet eine Zweitligasaison für die Kölner und ihre Fans, daß der Regelspieltag Sonntag für sie wenig relevant ist und man so gut wie immer freitags oder montags kickt: an den ersten sieben Spieltagen zum Beispiel je dreimal freitags und montags und nur einmal am Samstag. Nachdem die Geißböcke am 3. Spieltag in Jena verloren haben, haben sie jetzt die Gelegenheit, mit einem Sieg über Rot-Weiss Essen zurück an die Tabellenspitze zu kommen, während die Gäste mit einer Bilanz von 1-2-1 einen durchaus erfreulichen Saisonstart hingelegt haben und sich auch in Köln kaum kampflos geschlagen geben dürften.
In der Anfangsphase liefern sich die Kontrahenten ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die etwas besseren Gelegenheiten zunächst
eher den Gästen zuzuordnen sind. Mit zunehmender Spielzeit aber kommt der 1. FC Köln immer besser ins Spiel und zur Halbzeit wäre eine Führung für die Geißböcke bereits alles andere als unverdient. Im zweiten Abschnitt erhöht der FC noch mal die Schlagzahl, während Essen zunächst etwas defensiver agiert als zuvor, dann aber mehr und mehr von den Hausherren eingeschnürt wird. In der 68. Minute findet dann das Leder den Weg ins Tor der Gäste, doch der Jubel verstummt, als klar wird, daß Schiedsrichter Wack dem Treffer die Anerkennung verweigert, nachdem sein Assistent eine - wie sich später im TV klar zeigen soll, eingebildete - Abseitsposition anzeigt. Davon läßt man sich beim FC Köln nicht entmutigen und auch ein Pfostenschuß kurz drauf bringt die Hausherren nicht zur Resignation, so daß die 74. Minute doch noch die Entscheidung für Köln bringt. Der Vater des Treffers ist Broich, der das Leder an der Auslinie gegen Torhüter Zaza behauptet und es dann gefühlvoll nach innen bringt, wo Helmes einschießen kann, so daß der Torschütze des vermeintlichen Abseitstreffer doch noch zu seinem Tor kommt. In der hektischen Schlußphase ziehen sich die Kölner weit zurück und verteidigen mit Mühe und Einsatz ihren Vorsprung - vielleicht war es letztendlich sogar besser für die Hausherren, daß das Tor nicht eher gefallen ist, denn man steht am Ende mächtig unter Druck, über 90 Minuten gesehen entspricht der Dreier für die Geißböcke aber durchaus dem Spielverlauf.
Auf dem Platz liefern die Gäste den Hausherren einen heißen Kampf und auch auf den Tribünen lassen sich die natürlich deutlich in Unterzahl befindlichen
Gäste nicht lumpen und halten dagegen gegen den Support der Kölner, deren aktiverer Teil auf den Stehplätzen im Unterrang der Südtribüne zu finden ist.
Die liefern ein kleines Intro ab, dessen Zentrum ein Plastikband ist, das wegen der Reflexionen auch von vorne schwer zu erkennen ist, letztendlich aber wohl das Kölner Stadtwappen mit dem Doppeladler und seinem Schild in Rot und Weiß zeigt, womit offensichtlich ein Jubiläum begangen werden soll, wie das dazu gezeigte Transparent "5 Jahre Boyz" nahelegt. Auf RWE-Seite beschränkt man sich auf ein Standard-Intro mit ein paar Fahnen (möglicherweise durfte man keinen Doppelhalter mitbringen - jedenfalls sind keine zu sehen), legt sich danach aber gesangstechnisch mächtig ins Zeug, so daß man sich immer wieder gegen die Übermacht der Kölner Gehör verschafft. Die sorgen aber auch mächtig für Stimmung und so ergibt sich eine Stadion-Atmosphäre, die dem Geschehen auf dem Platz angemessen ist, wobei der Wettstreit auf den Rängen unter Beachtung der zahlenmäßigen Verhältnisse im Gegensatz zu dem auf dem Rasen unentschieden endet. Nicht unerwähnt bleiben kann aber auch, daß die Partie mit unter 40000 doch weniger Zuschauer ins offiziell sponsorenbedingt umbenannte Müngersdorfer Stadion lockt als man hätte erwarten können.
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