KTSV Preußen Krefeld

KTSV Preußen Krefeld
vs.
KFC Uerdingen 1:2 n. V.

KFC Uerdingen

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Letztes Spiel: SpVgg Langenselbold vs. TSV 1860 Hanau 19.05.2010, Hubert-Houben-Kampfbahn, Kreispokal Kempen/Krefeld
Nächstes Spiel:  Rot-Weiss Mülheim vs. VfB Speldorf

Ticket
ca. 600 Zuschauer

Der KTSV Preußen Krefeld ist in den 1900er Jahren über lange Zeit eine ganz große Nummer im deutschen Sport gewesen und hat diverse Deutsche Meister hervorgebracht, allerdings nicht im Fußball, sondern in der Leichtathletik, in der 1975 auch Hubert-Houben-Kampfbahn ein Europameistertitel der Junioren durch Brigitte Holzapfel (Fünfkampf) hinzugekommen ist. Im Fußball war die führende Macht der Stadt sicherlich der FC Bayer 05 Uerdingen, der 1985 gegen Bayern München den DFB-Pokal gewann und im darauffolgenden Jahr bis ins Halbfinale des Europapokals vorstieß und dort an Atlético Madrid scheiterte. Damals hätte man sich in Krefeld wohl nicht träumen lassen, daß die Nachfolger des Starensembles um Matthias Herget und Friedhelm Funkel 25 Jahre später im Kreispokal der Stadt um den Einzug in den Niederrheinpokal spielen würden, aber nach dem Entzug der Unterstützung des Bayer-Konzerns folgte für den heutigen KFC Uerdingen ein Abstieg, der den Club bis in die Verbandsliga führte. Auch der Versuch, in diesem Jahr mit Einsatz von viel Geld und der Verpflichtung des alternden Stürmerstars Ailton zumindest in die NRW-Liga zurückzukommen, ist gescheitert, und so wird der erwartete Sieg im heutigen Spiel und die Qualifikation für den Pokal auf Verbandsebene der einzige Saisonerfolg für die heutigen Gäste werden.

Doch auch diesen Erfolg wird es heute nicht umsonst geben, denn zunächst muß der Sieg gegen den zwei Klassen tiefer kickenden KTSV Preußen her. Den Gästen ist anzumerken, daß sie sich zumindest diesen kleinen Triumph nicht entgehen lassen wollen, denn der KFC setzt seinen Gegner sofort unter Druck und erspielt sich in kurzem Abstand mehrere klare Torchancen. Für den Führungstreffer benötigt man dann in der 18. Minute doch eine Standardsituation, bei der Christian Alder einen Freistoß direkt im Tor der Hausherren Hubert-Houben-Kampfbahn unterbringt. Auch nach dem Treffer machen die Gäste Tempo, aber irgendwie wirft sich immer noch ein Abwehrspieler oder der Torwart von Preußen in den Ball oder man scheitert auch schon mal am Pfosten, so daß es mit der knappen Führung für den KFC in die Kabine geht. Kurz vor der Pause folgt eine kleine Druckphase der Hausherren, die zunächst den vermeintlichen Ausgleich erzielen, der jedoch wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt wird, und dann in Überzahl - Ailton wird am Spielfeldrand behandelt - knapp scheitern. In der zweiten Hälfte beginnt Uerdingen erneut druckvoll, scheitert aber einmal an der Unterkante der Latte und einmal - aus kurzer Distanz - an sich selbst, und danach kommen die Hausherren besser ins Spiel. So ist es fast folgerichtig, daß Giulio Wies knapp 20 Minuten vor Schluß den Ausgleich erzielt, auch wenn der Ausgleichstreffer das Chancenverhältnis von vielleicht zu diesem Zeitpunkt 2:10 auf den Kopf stellt. Noch in der regulären Spielzeit könnte die Partie sogar ganz kippen, aber der durchgebrochene Yoland Alipo-Ngapy scheitert am Torhüter des KFC. In der Verlängerung macht sich die Erschöpfung des Bezirksligisten dann aber doch mehr und mehr bemerkbar und läuft der Begeisterung durch das Comeback in der regulären Spielzeit entgegen, und so ist es am Ende doch der Favorit, der durch Cadeiro Lucena Raiff den Siegtreffer erzielt, als die Hausherren bereits durch eine dumme rote Karte zahlenmäßig in Unterzahl sind. Insgesamt ist es natürlich ein hochverdienter Sieg für den KFC 05 Uerdingen, aber angesichts des Spielverlaufs hätte man sich auch sehr leicht eine völlig überflüssige Niederlage einhandeln können.

1925 wurde der Blumenthal-Sportplatz erbaut, auf dem die heutige Partie stattfindet und der am 24.11.1956 nach Hubert Houben umbenannt wurde, der in den 1920er Jahren neun deutsche und zwei internationale Englische Meisterschaften für die Leichtahtleten des KTSV Preußen hatte gewinnen können und dessen Name ein weiteres Stadion in der Stadt Goch trägt. Allein die bildschöne gemauerte Tribüne, auf der 600 Menschen Hubert-Houben-Kampfbahn auf weinroten Holzbänken Platz finden und die mit einem Dach mit leichtem Giebel gedeckt ist, macht die Kampfbahn zu einer Schönheit aus einer vergangenen Zeit, denn so würde man heutzutage sicherlich keine Tribünen mehr bauen. Der Rest der Anlage ist im Gegensatz zur Hauptseite eher schwach ausgebaut, und man verfolgt das Spiel entweder oberhalb eines Absatzes am Spielfeldrand oder auf den teilweise dahinter folgenden Graswällen, wo auch noch die eine oder andere Holzbank aufgestellt ist. Das ursprünglich vereinseigene Stadion gehört bereits seit längerem der Stadt Krefeld, in derem nördlichen Stadtteil Kliedbruch es zu finden ist. Außerhalb der eigentlichen Kampfbahn - um genau zu sein auf der anderen Seite des Appellwegs, an dem sie liegt - findet sich noch ein Hartplatz, der im Gegensatz zum Stadion über eine Flutlichtanlage verfügt. Einen weiteren Blickfang kann das Stadion allerdings neben der Tribüne vorweisen, auch wenn es sich nicht direkt um Ausbau handelt, nämlich das hübsche - ebenfalls gemauerte -Gebäude mit dem heute geschlossenen Vereinsheim, das von außerhalb der Anlage gesehen den Namenszug der Kampfbahn trägt. Sehr schön zur Atmosphäre der Anlage passend ist übrigens auch die altmodische Steckanzeige mit ihrem Holzgestell, die freilich leider nicht betrieben wird.

Hubert-Houben-Kampfbahn

Hubert-Houben-Kampfbahn

Hubert-Houben-Kampfbahn

Hubert-Houben-Kampfbahn


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