Lausanne-Sport |
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24.08.2013, Stade Olympique de la Pontaise, Nationalliga A |
Der heutige FC Lausanne-Sport ist ein junger Verein, der 2003 das Licht der Welt erblickt hat, nachdem der Vorgängerverein
Lausanne-Sports - mit einem s hinter Sport - Pleite gegangen war, der seinerseits durchaus zu den Schwergewichten im Fußball der Eidgenossen gezählt hatte.
Immerhin konnte man sieben Meistertitel holen und ist somit der sechsterfolgreichste Club des Landes, sowie hinter dem
Servette FC aus Genf mit seinen 17 Titeln der zweiterfolgreichste des französischsprachigen Teils. Dazu kommen noch neun
Pokalerfolge, die im Gegensatz zu den Meistertiteln, deren letzer 1965 errungen werden konnte, zum Teil nicht einmal so
weit zurückliegen - so gewann man den Cup 1998 und 1999 gegen den FC St. Gallen und den Grashoppers Club. 2003 war es dann
vorbei mit dem sportlich nie abgestiegenen Verein und es folgte der Neuanfang in der 2. Liga interregional, von der man
in kürzestmöglicher Zeit bis in die zweitklassige Challenge League (Nationalliga B) kam. Dort spielte Lausanne fünf Jahre,
bevor man 2011 schließlich wieder in der Erstklassigkeit, also der Superleague oder Nationalliga A, angekommen war - zwischendurch
hatte man 2010 international für Aufsehen gesorgt, als der damalige Zweitligist ins Pokalfinale kam und als Vertreter von
Double-Gewinner FC Basel als krasser Außenseiter im Qualifikationsspiel gegen Lokomotive Moskau in die Gruppenphase der
Europa League kam, wo es dann allerdings gegen ZSKA Moskau, US Palermo und Sparta Prag nur für den vierten und letzten Platz reichte.
Auf dem letzten Platz steht Lausanne-Sport auch nach fünf Spieltagen der Nationalliga A und so droht dem Team der sportliche Abstieg,
der seinen Vorgängerclub nie ereilt hat. Auch, wenn die Saison noch lang ist, sollte man bald anfangen, zu punkten und dazu
hat Lausanne sicherlich gerade heute den festen Vorsatz, denn wann soll man die nötigen Punkte einsammeln, wenn nicht gegen die
unmittelbar vor einem stehenden Clubs, wie beim anstehenden Spiel gegen den Drittletzten vom FC Aarau, den man heute mit einem
Sieg nach Punkten einholen könnte.
Die Partie findet auf einem sehr schwachen Niveau statt und es ist zu sehen, warum die
beiden Teams in der Tabelle unten stehen. Der FC Aarau macht den etwas besseren Eindruck,
ohne sonderlich torgefährlich zu sein, so daß es symptomatisch für die Partie ist, daß
es ein Eigentor ist, durch das die Gäste schließlich nach einer Viertelstunde in Führung
gehen und es bleibt wohl das Geheimnis von Lausannes Jérôme Sonnerat, warum er das Leder
nach einem Eckball völlig unbedrängt ins eigene Netz schiebt. Nachdem dieser Spielstand
bis zur Pause Bestand hat, kommt es nach dem Seitenwechsel noch schlimmer für die Gastgeber,
denn eine Co-Produktion von Torhüter Kevin Fickentscher und Abwehrspieler Sébastien Meoli
bringen das zweite Eigentor, so daß man zwei Treffer erzielt hat, aber mit 0:2 zurückliegt.
In der Folge spielt Aarau das Spiel locker runter und Lausanne erzielt zwar in der
Nachspielzeit durch einen, von Yannis Tafer verwandelten, Foulelfmeter noch den Anschlußtreffer,
doch das Tor fällt zu spät, um nochmal zur Aufholjagd blasen zu können, denn Schiedsrichter
Adrien Jaccottet beendet die Partie, ohne daß das Spiel nochmal aufgenommen würde.
Die letzte Partie von Lausanne-Sport gegen den FC Sion hat vor gerade mal 1300 Zuschauern
stattgefunden, so daß die heutigen 3350 durchaus als ein Fortschritt zu werten sind. Der
Bereich der aktiven Heimfans ist vom restlichen Bereich des Stadions abgetrennt und hier
findet sich ein kleines Grüppchen von Anhängern ein, die eine handvoll Schwenkfahnen mitgebracht
haben und recht durchgängig versuchen, ihr Team mit Sprechchören - natürlich in französicher
Sprache - zu unterstützen. Dabei kann man allerdings nicht mit den Gästen aus dem etwa 190
Kilometer entfernten Aarau mithalten, die in der anderen Kurve untergebracht sind und zahlenmäßig deutlich überlegen erschienen sind, was sich
auch auf die mitgebrachten Fanutensilien wie Fahnen und Doppelhalter bezieht. So bleibt Lausanne-Sport
heute auch auf den Rängen zweiter Sieger, wobei sich die Heimfans allerdings keinesfalls vorwerfen
lassen müssen, daß sie nur sängen, wenn ihr Team gewinnt, denn sie supporten auch weiter, nachdem
sich die erneute Niederlage der Gastgeber deutlich abzeichnet.
Lausanne-Sport trägt seine Heimspiele im Stade Olympique de la Pontaise aus, das seinem Namen der Tatsache verdankt,
daß es sich bei Lausanne um den Sitz des Internationalen Olympischen Komitees handelt. Die zur Fußball-WM 1954
gebaute Anlage verfügt über 15786 Plätze, wobei es auf beiden Längsseiten überdachte Tribünen mit blockweise
bunten Sitzen gibt. Die Kurven sind bis auf einen kleinen Bereich, der mit einer zeltartigen Überdachung als
Gästeblock eingesetzt wird, ungeschützt und bei den Ligaspielen von Lausanne-Sport geschlossen. Die Spielfläche
ist von einer Laufbahn und weiteren Leichathletikeinrichtungen umgeben, die unter anderem für das jährlich
stattfindendes Leichtathletikfest "Athletissima" genutzt werden. Eigentlich hatte
das Stade Olympiqaue schon bis 2012 im Rahmen des Projektes "Métamorphose" abgerissen und durch Ökowohnungen, sowie eine
Schwimmhalle, ersetzt werden sollen, denen auch das benachbarte Stadion des ES FC Malley zum Opfer gefallen wäre.
Ein Ersatzstadion sollte dabei zunächst am Genfer See gebaut werden, dann in der Nähe des Flughafenes. Aktuell
ist wieder der Standort am Genfer See geplant und es sieht so aus, als würde es demnächst ernst werden - schon
2014 könnte der Abriß der jetzigen Anlagen in die Realität umgesetzt werden (Details siehe
hier).
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