VfB Leimen vs. 1. FC Birkenfeld 1:2
VfB Leimen

VfB Leimen
vs.
1. FC Birkenfeld 1:2

FC 08 Birkenfeld




Badischer Fußballverband
fußball.de
Pforzheimer Zeitung-


Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Hamburger SV 28.10.2005, Otto-Hoog-Stadion, Verbandsliga Baden
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Borussia Mönchenglabach

Ticket
ca. 100 Zuschauer

Der VfB Leimen hat im letzten Jahr länger um den Klassenerhalt zittern müssen, bevor man am letzten Spieltag Otto-Hoog-Stadion gegen den direkten Konkurrenten vom SV Schollbrunn gewann und so den Ligaverbleib in letzter Sekunde sicher stellen konnte. Das soll nicht noch einmal passieren und um das zu verwirklichen, sollte man heute schon die Punkte im Otto-Hoog-Stadion behalten, denn alles andere brächte die Hausherren nach elf Spieltagen wieder in die unmittelbare Nähe der Abstiegsränge. Anders sieht die Lage beim 1. FC 08 Birkenfeld aus: das Team, das von groundhopping.de am 1. Juni 2003 beim entscheidenden Spiel zur Meisterschaft der Bezirksliga Pforzheim beobachtet wurde, konnte nach zwei Jahren als Meister der Landesliga Mittelbaden einen weiteren Aufstieg nachlegen und hat heute die Chance, sich auch in der Verbandsliga Nordbaden an die Spitze zu setzen - zumindest bis morgen der Hauptspieltag ausgetragen wird. Ob der 1. FC ein echter Aufstiegsanwärter sein wird, muß wohl erst die weitere Saison zeigen, daß man mit dem Abstieg zu tun bekommen könnte, ist aber sicherlich nicht anzunehmen.

In der Anfangsphase präsentieren sich die Kicker des 1. FC Birkenfeld nervös und es sind eindeutig die Hausherren, die mehr von Otto-Hoog-Stadion der Partie haben. So ist es wenig überraschend, daß Leimen in der 14. Minute nach einem Solo in Führung geht und auch in der Folge bleiben die Gastgeber am Drücker. Man versäumt es jedoch weitere Tore nachzulegen und die Konter von Birkenfeld deuten an, daß es durchaus auch in die andere Richtung gehen könnte. Fast mit dem Halbzeitpfiff kommt es dann auch so, als es ausgerechnet ein Eckstoß von Leimen ist, der einen schnellen Konter der Gäste einleitet, aus dem am Ende der Ausgleich fällt. Die zweite Hälfte ist ausgeglichener, bring aber nur noch wenige klare Torchancen, so daß es am Ende ein paar umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichters sind, die die Entscheidung bringen. Zunächst entscheidet der Unparteiische trotz heftiger Proteste der Hausherren auf Elfmeter für Birkenfeld, das sich diese Chance nicht nehmen läßt, und später gibt er mehrmals den Forderungen der Hausherren nicht nach, die ihrerseits strafstoßwürdige Fouls des Gegners gesehen haben, und pfeift einmal bei einem aussichtsreichen Gegenangriff die Gastgeber wegen Abseits zurück - zumindst in diesem Fall wohl auch objektiv zu Unrecht.

Support gibt es auf Seiten der Hausherren überhaupt nicht, wenn man davon absieht, daß bei den umstrittenen Entscheidungen der Otto-Hoog-Stadion zweiten Hälfte, bei denen es auf dem Platz hoch hergeht, auch im Publikum die Emotionen steigen. Der Besuch ist für ein Verbandsligaspiel ohnehin eher beschämend und von denen, die gekommen sind, gehören gut 20 deutlich erkennbar zu den Gästen, denn man hat sich zu einem kleinen 'Gästeblock' zusammengetan, der größtenteils vor der Bande auf der Laufbahn positioniert ist und von hier aus ständig supportet, allerdings auf eine für den Unbeteiligten eher nervige Art: So kommen diverse Lärmistrumente von Trommel und Rasseln bis zu den schon fast in Vergessenheit geratenen Preßluftfanfaren zum Einsatz und dazu kommt bei Angriffen immer wieder mal unartikuliertes Kreischen, wie man es wohl eher in einer Konzerthalle beim Auftritt eines Teeny-Stars erwarten würde. Immerhin scheint es ja zu funktionieren und so hat der Fanclub der Gäste dann am Ende noch den Sieg zu feiern.

Angesichts des Namens Otto-Hoog-Stadion könnte man sich die Anlage in Leimen schon etwas spektakulärer vorstellen als sie sich wirklich Otto-Hoog-Stadion präsentiert, denn eine überdachte Tribüne oder auch nur allzu hohe Stehtraversen sucht man zumindest am Hauptplatz vergeblich. Vielmehr findet man eine weite Anlage mit Laufbahn und sonstigen Leichtathletik-Einrichtungen vor, die rundum gerade mal über zwei bis vier Stufen verfügt, oberhalb derer auf einer Längsseite noch ein paar Parkbänke aufgestellt sind. Das Stadion wurde zwischen 1958 und 1960 errichtet und mit einer Großveranstaltung eingeweiht, auf der zwischen deutschen Meistern und dem Weltrekordmann Heinz Fütterer aus dem Bereich der Leichtathletik auch ein Fußballspiel gegen den erstklassigen BC Augsburg auf dem Programm stand. 1989 wurde die inzwischen renovierte Anlage nach dem Bürgermeister Otto Hoog benannt, in dessen Amtszeit die Ersteinweihung des Stadions gefallen war. Seit 2000 verfügt der VfB Leimen hier über einen zweiten Rasenplatz, der hinter dem eigentlichen Stadion liegt und mit vier bis acht Stufen deutlich besser ausgebaut ist als der Hauptplatz. Obwohl dieser Platz ebenfalls über Flutlicht verfügt und als reiner Fußballplatz faktisch viel publikumsfreundlicher ist als die Leichtathletikanlage, wird er offensichtlich nicht für die erste Mannschaft genutzt, wobei es vermutlich einfach den Ausschlag gibt, daß er weiter vom 1997 renovierten Clubhaus des Teams liegt - schließlich will man dort während der Partie auch seinen Umsatz machen...

Otto-Hoog-Stadion

Otto-Hoog-Stadion

Otto-Hoog-Stadion

Otto-Hoog-Stadion

Otto-Hoog-Stadion

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