Austria Lustenau vs. FC Lustenau 2:1
Austria Lustenau

Austria Lustenau
vs.
FC Lustenau 2:1

FC Lustenau

maps.google.de
wikipedia

ÖFB
bundesliga.at
austriasoccer.at
wikipedia


Letztes Spiel: FC Epe vs. Vorwärts Epe 25.04.2008, Reichshofstadion, 2. Bundesliga Österreich
Nächstes Spiel:  Tököl KSK vs. Jászberényi SE-Vasas

Ticket
7200 Zuschauer

Der SC Austria Lustenau entstand 1936, als sich die 1914 gegründete Fußballabteilung des Turnerbundes Lustenau vom Hauptverein abspaltete. 1965 gründete man gemeinsam mit dem FC Dornbirn die SVg Lustenau/Dornbirn, doch die löste sich nach einem Regionalligajahr wieder auf. Im Profifußball ist die Austria seit 1993 vertreten, als man in die 2. Division aufsteigen konnte. Reichshofstadion Vier Jahre später schaffte man den Sprung in die Bundesliga, wo man zweimal als Vorletzter die Klasse halten, im dritten Jahr jedoch den Abstieg nicht mehr vermeiden konnte. In der aktuellen Spielzeit liegt der SV Austria auf dem zweiten Tabellenplatz und benötigt jeden Punkt, um die Hoffnung aufrecht zu erhalten, den um fünf Punkte besser plazierten SV Kapfenberg abzufangen und so den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu feiern. Darauf können auch die Gäste vom FC 07 Lustenau hoffen, die heute mit einem Punkt Rückstand auf Austria als Tabellendritter im Stadtderby auf die Austria treffen, das so gleichzeitig das Spitzenspiel der Liga ist. Der FC ist ebenfalls aus einem Turnverein hervorgegangen, dem mit dem Turnerbund konkurrierenden Turnverein Lustenau, der die Fußballer 1907 loswerden wollte, weil die Turner wegen der wachsenden Popularität des Fußballsports im eigenen Verein zunehmend die zweite Rolle zu spielen hatten. Von 2001 bis 2006 hatte der FC bereits in der 1. Liga gespielt und man konnte nach dem Abstieg in die Regionalliga den souveränen Wiederaufstieg feiern, dem jetzt der Durchmarsch folgen könnte - zumindest könnte man bei einem "Auswärtssieg" am heutigen Spieltag darauf hoffen.

Beide Mannschaften gehen sofort voll zur Sache und es ist zunächst der FC Lustenau, der mehr vom Spiel hat und zu einigen Chancen Reichshofstadion kommt. Zweimal bekommt Austria-Goalie Christian Mendes die Chance, sich auszuzeichnen, und nach 36 Minuten drehen die Hausherren das Spiel um und der Ball landet nach einem Kopfball im Netz des FCL. Dieser Treffer findet zum Entsetzen der Austria keine Anerkennung wegen einer angeblichen Torwartbehinderung im 5-Meter-Raum - wohl zu Unrecht -, aber die Szene hat die grün-weißen Kicker der Gastgeber aufgeweckt und vier Minuten nach der Pause heißt es endgültig 1:0. Der Jubel über das Führungstor ist kaum verklungen, als die Gäste fünf Minuten später zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich kommen. Danach kann der FC die Partie offen halten und schließlich bringt eine erneute umstrittene Entscheidung des Referees den Siegtreffer für Austria, als es nach einem angeschossenen Handspiel im FC-Strafraum, bei dem man die Haltung des Arms kaum als unnatürlich bezeichnen kann, einen Elfmeter für Austria gibt, den Daniel Sobkova souverän verwandelt. Weitere Tore gibt es nicht mehr im Spielverlauf, dafür allerdings um so mehr Hektik und drei rote Karten - die Partie wird dennoch mit zehn gegen zehn zu Ende gespielt, da Enrico Kulovits vom FC 07 seinen Platzverweis vor seiner geplanten Einwechslung erhält.

7200 Zuschauer wollen sich das Derby nicht entgehen lassen und dazu gehören auch aktive Fangruppen beider Teams, die ihre Plätze Reichshofstadion jeweils hinter einem Tor haben. Zunächst zeigen beide ein Intro zur Partie, bei dem es auf FC-07-Seite eine kleine Choreographie mit blauen und weißen Plastikbändern und massig Raucheinsatz gibt (der in Österreich anscheinden recht gelassen gesehen wird und keine Ansage nach sich zieht). Bei der Austria gibt es ein großes Transparent zu sehen und dazu kommen noch ein Spruchband sowie ein paar Doppelhalter - von den vorher verteilten grünen Papptafeln, die wohl die Aktion flankieren sollen, ist allerdings nichts zu sehen. Während des Spiels sorgen beide Seiten für brauchbaren akustischen Support, wobei man auf Austria-Seite gelegentlich auch mal in die Kiste mit den weniger feinen - besonders homophoben - Texten greift. Nach den fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen geht es natürlich auch auf den Rängen hoch her und insgesamt kann man der Partie am Ende bescheinigen, von Spielgeschehen und Umfeld her einem Derby angemessen gewesen zu sein.

Das Reichshofstadion dient beiden Lustenauer Clubs als Austragungsort der jeweiligen Heimspiele. Die Anlage wurde in den 1950er Reichshofstadion Jahren erbaut, dürfte allerdings nach tiefgreifenden Umbauten 1996 und 2000 kaum noch wiederzuerkennen sein. In deren Rahmen wurden hinter beiden Toren Stahlrohrtribünen aufgebaut, die auf einer Seite - der heute von den Austria-Fans belegten - überdacht sind. Zusätzlich gibt es auf einer Längsseite eine fest installierte Tribüne, die über Sitzschalen in Grün und Rot verfügt und ebenfalls mit einem Dach ausgestattet ist. Nur auf der gegenüberliegenden Längsseite ist kein zusätzlicher Ausbau spendiert worden, die so mit zwei recht weit vom Platz entfernten Stufen und der Möglichkeit, ebenerdig an der Werbebande zu stehen, ein wenig zu kurz gekommen ist und als einziger Bereich des Stadions ein wenig amateurhaftes Charisma hat. Prinzipiell handelt es sich beim Reichshofstadion um eine Mehrzweckanlage, doch die provisorischen Tribünen machen ein reines Fußballstadion daraus, da man sie in den Kurvenbereichen auf die Laufbahn gestellt hat. Hinter der überdachten Tribüne findet sich übrigens noch ein kleines Fandorf mit diversen Getränke und Imbißbuden, einem Fanstand und einem kleinen Kuriosum in Form einer hölzernen Kapelle.

Reichshofstadion
Reichshofstadion
Reichshofstadion

Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links