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Alemannia Mariadorf |
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26.08.2007, Sportplatz am Südpark, Landesliga Mittelrhein 2 |
Auf die Frage, welches der Traditionsverein ist, der unter dem Namen Alemannia in gelb-schwarzer Spielkleidung Fußball spielt,
scheint es eine eindeutige Antwort zu geben.
Mit dem Namensvetter aus Aachen kann Alemannia Mariadorf, ein Stadtteilteam aus Alsdorf, dann auch nicht mithalten, aber das 1916
gegründete Team hat immerhin auch bereits sein 90jähriges Vereinsjubiläum hinter sich und einmal schien man gar den Sprung in die Erstklassigkeit geschafft zu haben, doch der Meister der Aufstiegsrunde zur Gauliga von 1944 blieb durch die Kriegswirren im unterklassigen Fußball. Daß Namens- und Farbwahl etwas mit dem TSV Alemannia Aachen zu tun gehabt haben könnten - immerhin schon damals das Team der Region und 16 Jahre vor dem Team aus dem 15 Kilometer entfernten Mariadorf gegründet - liegt nahe, ist aber nicht überliefert. Seit den 1970er Jahren ist man jedenfalls nicht mehr über die Landesliga hinausgekommen, nachdem es 1968/69 das letzte Spieljahr in der Verbandsliga gegeben hatt. Zur laufenden Spielzeit ist man wieder in diese Klasse aufgestiegen, in der man 2004 den Klassenerhalt verpaßt hatte. Am heutigen Sonntag Frühabend trifft man in einem Aufsteigerduell auf Hertha Walheim und das ist schon zu diesem frühen Zeitpunkt ein Duell der Kellerkinder, denn sowohl Mariadorf als auch Walheim warten nach zwei Spielen noch auf den ersten Sieg, wobei die Gäste einen Punkt auf dem Konto haben und die Alemannia zweimal als Verlierer vom Platz gegangen ist.
Obwohl die Hausherren bereits nach sieben Minuten in Unterzahl weiterspielen müssen, nachdem Alemannias Frank Sieprath nach grobem
Foutspiel die rote Karte zu sehen bekommt, ist selten etwas davon zu bemerken, daß man in Unterzahl ist. Vielmehr bestimmen die Gastgeber das Geschehen und müßten bereits in der ersten Hälfte in Führung gehen, als sie einen Elfmeter nicht im Tor unterbringen und selbst im Nachschuß aus fast der gleichen Position ein zweites Mal an Walheims Torhüter Oliver Schmitz scheitern. In der 65. Minute gehen die Alemannen zwar doch noch in Führung, aber am Ende ist es abermals der Goalie der Gäste, der ihnen eine lange Nase dreht, denn Schmitz verstärkt bei einer kurz vor Ablauf der Spielzeit gegen die um einen weiteren Mann dezimierte Alemannia den Sturm seines Teams und sorgt mit einem mustergültigen Kopfball für das Ausgleichstor. Damit ist der Gästetorwart natürlich der Mann der Partie, deren Ausgang freilich für beide Kontrahenten kein Durchbruch sein dürfte und beide weiter auf den ersten Saisonsieg warten läßt.
Ungemach droht den Alemannen noch aus anderer Richtung, denn man hat immer noch keine Lösung bezüglich des bereits 1999 ausgelaufenen
Pachtvertrags über das Gelände erreichen können, auf dem der Sportplatz am Südpark liegt, auf dem der Club seit über 50 Jahren seine
Heimspiele austrägt. Eine vorläufige Verlängerung über zehn Jahre konnte immerhin erreicht werden, aber die Hoffnung auf eine kurzfristige Einigung hat sich zerschlagen und so ist die Zukunft der Spielstätte noch heute unklar, ein Angebot des Pächters, auf einen neu zu errichtenden Sportplatz auf dem Gelände der früheren Zechenanlage Maria umzuziehen, wurde von den traditionsbewußten Sportlern jedenfalls einstimmig ausgeschlagen. Besonders charakteristisch für die Anlage ist der Eingangsbereich mit dem eisernen Namenszug, dessen Gestaltung seit 1958 gleich geblieben ist. Der Rest ist eine eher mäßig ausgebaute Spielstätte, die auf beiden Längsseiten über je zwei Stufen verfügt und rundum begehbar ist und seit 1966 über ein neues Vereinsheim verfügt - damit dürfte das heutige Aussehen der Sportanlage am Südpark erreicht worden sein, die drei Jahre zuvor einen Rasenplatz erhalten hatte, ihren alten Hartplatz aber bis heute als Nebenplatz behalten hat.
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