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FSV Mainz 05 |
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24.09.2011, Coface Arena, Bundesliga |
Der FSV Mainz 05 stieg zur Spielzeit 2004/2005 erstmalig in die Bundesliga auf, die er 2007 wieder in
Richtung Liga 2 verlassen mußte. Zwei Jahr später stieg man wieder auf und schaffte im Vorjahr nach einem
beachlichten zehnten Platz in der Aufstiegssaison sogar Platz 5 - gleichbedeutend mit der Teilnahme an
der UEFA Europa League. Nicht schlecht für einen Abstiegskandidaten und eigentlich eine perfekte Story,
zumal man zur laufenden Spielzeit sein neues Stadion Coface Arena fertigstellen konnte, das so gleich
auf europäscher Bühne zum Einsatz kam. Es folgte allerdings schnell ein nicht ganz so Happy End der
europäischen Kampagne, als man bereits in der Qualifikation an Gaz Metan Medias scheiterte. So ist
der Alltag bei den Mainzern eingekehrt, und das umsomehr, zumal man seit zwei Siegen zum Auftakt
kein weiteres Spiel gewinnen konnte und mit gerade einmal sieben Zählern nur kurz vor der Abstiegszone
steht. Nur um Nuancen besser steht allerdings auch nicht Titelverteidiger Borussia Dortmund da, der seinerseits
seit dem dritten Spieltag nicht mehr gewinnen konnte und mit zwei 1:2-Niederlagen in Serie nach Rheinhessen
kommt und auswärts sogar seit dem 2.4. dieses Jahres kein Spiel mehr gewonnen hat.
Borussia Dortmund übernimmt von Anfang an die Initiative, während sich die Gastgeber weit zurückfallen
lassen und aufs Kontern verlegen, wie es inzwischen die meisten Gegner auch im eigenen Stadion
gegen Borussia Dortmund tun. Tatsächlich schafft man es weitgehend, Chancen der Schwarz-Gelben zu
unterbinden, und wenn der BVB dann doch einmal durch ist wie bei einem Kopfball von Robert Lewandowski
(10.) oder einem Schuß von Shinji Kagawa (22.), ist 05-Schlußmann Heinz Müller auf dem Posten. Von
Torchancen für Mainz ist allerdings nichts zu sehen, und zwar bis zur 33. Minute, als die Hausherren
nach einem dicken Schnitzer von Lukasz Piszczek durch den liegenden Nicolai Müller völlig überraschend
in Führung gehen. In der Folge tut sich nicht viel an der Dynamik der Partie. Mainz steht dicht vor dem
eigenen Tor, während sich die Gäste mit ihrem Kurzpaßspiel die Zähne an der Abwehr ausbeißen oder an Müller
scheitern wie Robert Lewandowski kurz vor der Halbzeit bei der bis dahin größten BVB-Möglichkeit. Die 64.
Minute bringt schließlich doch noch den Ausgleich für Schwarz-Gelb, als Ivan Perisic genau Maß nimmt und das
Leder im Tor des FSV unterbringt. In der Schlußphase orientieren sich die Gastgeber etwas mehr in die
Offensive und kommen zu eigenen Möglichkeiten, bevor es Pisczcek ist, der nach einer zu kurzen Abwehr der
Hausherren einen recht lockeren Fernschuß im Netz von Mainz unterbringt und spätestens damit seinen
Schnitzer vor dem 1:0 vergessen macht, während es diesmal Müller ist, der einen sehr unglücklichen Eindruck
macht, auch wenn der Mainzer Goalie das Leder recht spät sieht.
Zu Beginn präsentieren die Gästefans - etwa 4000 haben den Weg ins neue Mainzer Stadion gefunden -
eine Choreographie in ihrem Block, die einfach, aber effektiv ist und für einen Auswärtsauftritt
sehr zu überzeugen weiß. Mit "Heja BVB!" ist der Titel der 'Zweithymne' des BV Borussia auf einem
Transparent zu lesen, das wenig überraschender Weise in scharz und gelb gehalten ist. In genau
diese Farben teilt man auch seinen Bereich auf, indem in der unteren Hälfte des Blocks gelbe und
in der oberen Hälfte schwarze Plastikfähnchen zum Einsatz kommen. In der Folge sorgen beide Seiten
immer wieder für Unterstützung ihrer Seiten, wobei die Gesänge beim Anhang von Borussia Dortmund
recht durchgängig dargeboten werden, während man bei den Mainzern immer einmal wieder längere Pausen
einlegt, aber dann auch immer wieder laut und unter Beteiligung beider Längsseiten zurückkommt. Am
Ende ist die Begeisterung natürlich ganz beim 'Auswärtsmob', der den Sieg mit der an den Zaun geeilten
Mannschaft feiert, während es den Mainzer Anhängern dann doch etwas die Sprache verschlagen hat.
Von außen würde die Coface-Arena sicherlich keine Schönheitspreise gewinnen, erinnert die von Beginn
an mit einem Sponsorennamen versehene Anlage doch mit ihrer roten Verkleidung zu sehr an einen
Super- oder Möbelmarkt. Darüber hinaus macht die im Grenzbereich zwischen den Stadtteilen Gonsenheim
und Bretzenheim gelegene Anlage einen sehr flachen Eindruck. Man fragt sich, wie man hier die
34034 Menschen unterbringen soll, für die das für etwa 60 Millionen Euro gebaute Stadion ausgelegt
sein soll. Die Lösung fällt sofort auf, wenn man es betritt, denn es ist in den Boden hineingebaut und
die Spielfläche ist sozusagen 'im Keller' zu finden. Von innen sind die Parallelen zum alten Bruchweg-Stadion
unverkennbar, vor allem in Bezug auf Design und Verteilung der Sitze mit einem Vereinszeichen auf einer
Hintertortribüne und dem Schriftzug Mainz auf einer Längsseite, aber in Bezug auf die vier separaten Tribünen
mit offenen Ecken, wobei hier im alten Stadion am Ende unüberdachte Stahlrohtribünen in letztere gepflastert
worden waren und erstere zum größten Teil auch aus - in diesem Fall überdachtem - Stahlrohr bestanden. Auch
die seit dem 4.12.2008 in einem Verein organisierten Stadiongegner von "Erhalt des Regionalen Grünzugs kein Stadionneubau in Mainz-Bretzenheim e.V." konnten den Bau der neuen Anlage nicht verhindern, das seit dem
Beginn der aktuellen Spielzeit die neue Heimat des FSV Mainz 05 ist.
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