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Sportfreunde Siegen |
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16.11.2007, Leimbachstadion, Regionalliga Süd |
Die Sportfreunde Siegen sind zur Saison 2005/2006 überraschend in die 2. Bundesliga aufgestiegen, nachdem die Südwestfalen zuvor mehrmals nur am
sprichwörtlichen "grünen Tisch" den Abstieg aus der Regionalliga hatten vermeiden können. Der Saisonstart verlief in der neuen Spielklasse durchaus
erfolgreich und man stand nach sechs Spielen mit zehn Punkten auf Platz sechs der Zweitligatabelle, doch den Sportfreunden sollte die Puste ausgehen und am Ende mußte man als Tabellenletzer zurück in die Regionalliga, wo es gleich wieder gegen den Abstieg ging und der Klassenerhalt erst nach dem letzten Spieltag sicher feststand. In der aktuellen Spielzeit muß man bekanntlich den zehnten Platz schaffen, um in der neuen 3. Liga vertreten zu sein, und hier steht Siegen auf der Kippe und benötigt dringend Punkte, was aber auch für den VfR Aalen gilt, denn der peilt als Tabellenzweiter hinter den nicht aufstiegsberchtigten Kickern von VfB Stuttgart II das an, was Siegen 2006 vormachte, den Sprung in die zweite Liga.
Die erste dicke Chance der Partie haben die Gastgeber, als man nach einem mißglückten Rückpaß beim VfR aus kurzer Distanz zum Schuß kommt, danach
aber können die Schwaben zeigen, warum sie an der Tabellenspitze stehen, und die Partie steht eindeutig im Zeichen des VfR Aalen. Als nach 22 Minuten
mit Masour Assoumani ein Akteur der Gastgeber nach Foulspiel vom Feld verwiesen wird, spricht endgültig alles für die Gäste und das unterstreichen
die heute in leuchtendem Orange angetretenen Aalener mit dem 1:0 durch Marco Sailer nach 35 Minuten. Mit viel Glück retten die Sportfreunde diesen Spielstand in die Halbzeit, doch im zweiten Abschnitt geht es nach kurzer Aalener Drangphase anders herum und Siegen ist trotz Unterzahl am Drücker, so daß der Ausgleich, der in der 54. Minute aus einem Eckstoß resultiert, schon nicht mehr wirklich überraschend kommt und auch in der Folge kommen die Gastgeber zu den besseren Chancen, auch wenn man sich aufs Kontern verlegt, denn dem VfR Aalen fällt plötzlich nicht mehr viel ein. Erst in der Schlußphase wendet sich das Blatt wieder langsam - inzwischen gehen bei den Sportfreunden wohl auch die Kräfte aus, immerhin muß man über eine Stunde lang die Unterzahl kompensieren - doch am Ende bleibt es bei einem verdienten Remis, das für den VfR Aalen angesichts des Spielverlaufs wie eine Niederlage wirken muß.
Die Sportfreunde gelten als Verein mit einem großen Zuschauerpotential, und auch die 6042 Menschen, die am heutigen Tag das Spiel verfolgen, bestätigen
dies vor allem aufgrund der alles andere als optimalen Bedingungen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Fans der Gäste, deren aktivster Teil außen auf der Tribüne unterkommt, melden sich recht durchgängig mit Sprechchören zu Wort, die auch schon mal als Wechselgesang mit der Gegenseite zelebriert werden, wobei es allerdings zwischendurch immer mal wieder zu längeren Pausen kommt und die Entscheidungen gegen Siegen - vor allem die rote Karte und das von vielen als Abseitstreffer verdächtigte Tor zum 0:1 - lautstarken Protest nach sich ziehen. Durchaus aktiv zeigt sich auch der Anhang aus Aalen, der allerdings darunter leidet, daß es eine nur knapp zweistellige Zahl von Gästefans ist, die den Weg nach Siegen geschafft haben und damit belegen, daß es nicht ganz von der Hand zu weisen ist, wenn viele Fußballfans aus der zweiten Liga einem möglichen Aalener Aufstieg eher skeptisch entgegen sehen, weil "die keine Fans haben".
Seit 1957 tragen die Sportfreunde ihre Heimspiele im damals gerade frisch eröffneten Leimbachstadion aus. Die Grunstruktur der Anlage mit der
überdachten Haupttribüne und ansonsten komplett umlaufenden Traversen ist seither erhalten geblieben, allerdings sind letztere seit der Renovierung
von 2004 in den Diagonalen unterbrochen, wo es heute Rasenflächen gibt, aus denen die damals neu errichteten Flutlichtmasten emporwachsen. Hätten die Siegener 2006 den Klassenerhalt geschafft, hätte es eine weitere Modernisierung der Anlage gegeben - zumindest war geplant, eine Rasenheizung einzurichten und die Gegenseite mit einer eigenen überdachten Sitzplatztribüne zu verzieren. Inzwischen ist eher von einer neuen Arena für die Sportfreunde die Rede, die sich an den Vorbildern der neuen Stadien in Gelsenkirchen und München orientieren und als deren kleinere Ausgabe Platz für 20000 Zuschauer bieten soll. Manchmal heißt es, die Planung sei schon recht konkret, aber das darf bezweifelt werden, zumal mit Siegen selbst - oberhalb des heutigen Stadions - und den Gemeinden Wilnsdorf und Freudenberg selbst für den Standort noch mehrere Kandidaten gehandelt werden.
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