VfB Speldorf vs. Union Solingen 2:4 n. E.
VfB Speldorf

VfB Speldorf
vs.
Union Solingen 2:4 n. E.

Union Solingen

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FVN
Niederrheinpokal im WDR-VT

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Letztes Spiel: VfL Leverkusen vs. Rhenania Alsdorf 01.10.2003, Stadion Blötter Weg, ARAG-Pokal (Verbandspokal Niederrhein)
Nächstes Spiel:  Sportfreunde Köllerbach vs. SV Weingarten

Ticket
ca. 350 Zuschauer

Der VfB Speldorf ist ein Stadtteilverein aus Mülheim an der Ruhr und spielt in der Verbandsliga Niederrhein. Während Stadion Blötter Weg - Tribüne des Großteils seiner Geschichte hat der VfB seit der Gründung im Jahr 1919 als SC Preußen Speldorf im unteren Amateurbereich gespielt, ein paar Jahre lang spielte man aber auch höherklassig, so 1956/57, als man es in die zweite Liga West geschafft hatte, nachdem man im Vorjahr im Wettbewerb um die Amateurmeisterschaft erst im Finale verloren hatte. Union Solingen war lange Zeit in der zweiten Liga eine feste Größe, als der Vorgängerverein des heutigen 1. FC, die SG Union 97 von der Saison 1975/76 bis zur Spielzeit 1989/90 in dieser Spielklasse kickte und dabei häufiger mal die Bundesliga im Blick hatte. Der Aufstiegskampf endete dann aber nicht nur in Abstieg und finanziellem Desaster, sondern auch in der Vereinsauflösung 1990 und Wiedergründung unter neuem Namen. Immerhin spielt die Union wieder in der Oberliga, überregionale Schlagzeilen machte sie aber im letzten Jahr, als man versuchte, den Verein oder präziser gesagt seine Marketingrechte bei einem renommierten Internet-Auktionshaus zu versteigern. Das wurde freilich eher zu einer Lachnummer und verlief nach einer Serie von Einstellversuchen, Fake- und Spaßgeboten, Drohungen an Spaßbieter und dann doch vom Auktionshaus gestoppten Auktionen im Sande - immerhin machte die Aktion den Namen Union Solingen wieder bundesweit bekannt.

Heute geht der Oberligist sicherlich als Favorit ins Rennen, kann diese Rolle aber über weite Strecken der Partie Stadion Blötter Weg - Hintertorbereich nicht wirklich ausspielen. Zwar ist man während der gesamten Spielzeit optisch überlegen, die besseren Chancen ergeben sich dann aber doch immer wieder für die kämpferisch dagegenhaltenden Hausherren. Immerhin kommen die Solinger gegen Ende der ersten Halbzeit zu einem Lattentreffer, und in dieser Phase ist das Spiel richtig gut - beide Teams versuchen, nach vorne zu spielen und schon im Gegenzug verfehlen die Speldorfer nur knapp das lange Eck der Union. In der zweiten Hälfte ergibt sich dann aber wieder das eher triste Bild, das sich auch über den Großteil des ersten Abschnittes ergeben hatte und das Spiel scheint immer mehr auf ein torloses Remis hinauszulaufen. Tatsächlich bleiben dann sowohl die reguläre Spielzeit als auch die Verlängerung ohne Treffer, so daß es mit 0:0 ins Elfmeterschießen geht - für die höherklassige Union sicherlich keine Ruhmestat, zumal man nach zwei roten Karten für den VfB Speldorf zeitweise mit zwei Leuten mehr auf dem Platz steht als die Hausherren. Nach dem Shootout ist es dann aber doch der abgebrühtere Oberligist, der die Qualifikation geschafft hat und in der nächsten Runde, wie schon vor dem Spiel bekannt ist, den Regionalligisten Rot-Weiss Essen am Herman-Löns-Weg empfangen wird.

Der Besuch am heutigen Tag ist doch enttäuschend schwach, zumal die offizielle Zahl von 350 eine Stadion Blötter Weg - Tribüne äußerst optimistische Angabe ist, wenn man bedenkt, daß vor ein paar Jahren alleine fast 600 Solinger zu einem Qualifikationsspiel zur Verbandsliga ins deutlich weiter entfernte Bottrop gereist sind. Schon vor der Partie haben sich Fanblöcke beiderseits der Tribüne gebildet, links die Solinger, die eine Trommel mitgebracht haben, rechts die Speldorfer, die sich auf ihre Sangeskünste verlassen. Von Union Solingen gibt es Sprechchöre wie “Eisern Union” zu hören, aber auch das gegen einen Verbandsligisten etwas lächerlich wirkende “Für ein Heimteam seid Ihr ziemlich laut!”. Diese Sprüche wissen die Speldorfer, die mit einer großen Schwenkfahne angerückt sind, dann aber auch zu kontern: “Außer Trommeln habt Ihr gar nichts drauf!” heißt es da zum Beispiel, während der Sinn mancher Schmähgesänge in Richtung der Fans aus dem bergischen Land etwas im dunklen bleibt, beispielsweise bei “Union! Union! Sovietunion!”.

Die Hauptseite des Stadions an der Blötter Straße ist mit einer Haupttribüne ausgerüstet, die Stadion Blötter Weg - ... ihr könnt im Regen steh'n! wegen des strömenden Regenwetters sehr gut frequentiert ist, obwohl die dichte Reihe von Stützpfeilern vor den Zuschauern, die die Überdachung stabilisieren, zu ziemlich heftiger Sichtbehinderung führt. Die Verlängerung der Tribüne bilden auf beiden Seiten Stehtraversen, während der Rest des Platzes von Graswall umgeben ist. Die Anlage liegt übrigens mitten in einem Wohngebiet, was den Anwohnern hinter der Gegengeraden die Möglichkeit bieten würde, hinter ihren Fenstern das Spiel von richtigen Logenplätzen aus zu verfolgen - nur das Interesse scheint da nicht allzu groß zu sein. Sechs Flutlichtmasten mit insgesamt zwei Strahlern sorgen dafür, daß das Spielfeld ausreichend für eine Partie wie die heutige beleuchtet werden kann, auch wenn das Licht etwas schummrig ist. In einer Ecke findet sich dann noch eine einfache Anzeigetafel, die mit einer Analoguhr und einer Digitalanzeige für den Spielstand auf das Nötigste beschränkt ist.


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