FC St. Gallen vs. B68 Toftir 5:1
FC St. Gallen

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vs.
B68 Toftir 5:1

B68 Toftir

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Letztes Spiel: SpVgg Oberaussem-Fortuna vs. TuS Niederkirchen 22.06.2002, Espenmoos, UI-Cup
Nächstes Spiel:  Torpedo Moskau vs. Rostselmasch Rostow-na-Donu

Ticket
5700 Zuschauer

Der FC St. Gallen blickt auf eine fast 125jährige Historie zurück, wobei es sich vor allem in der Espenmoos - Konzertmuscheltribüne jüngsten Vergangenheit um eine Erfolgsgeschichte handelte. Im Jahr 2000 konnten die Ostschweizer zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte (nach 1903) den Meistertitel ihres Landes erringen und 2001 reichte es immer noch zur Qualifikation für den UEFA Cup, so daß man die UI-Cup-Qualifikation, die die St. Gallener in der vergangenen Saison erreichten, als gewissen Abstieg bezeichnen kann. Da der FCSG wie viele Schweizer Clubs an Finanzschwäche leidet - zur kommenden Spielzeit werden drei sportlich qualifizierte Teams aufgrund von Lizenzentzügen nicht an der Nationalliga A teilnehmen -, ist der UI-Cup eine willkommene Einnahmequelle und nicht wie für manch anderen Teilnehmer eine lästige Pflichtaufgabe. Und auch die Einnahmen aus dem UEFA-Cup, für den man sich bekanntlich über die Intertoto-Runde qualifizieren kann, stünden der Bilanz sicher gut zu Gesicht. Als erster Gegner von St. Gallen stellt sich heute mit dem B68 aus Toftir ein rechter Fußballexot vor. Die Faröer Inseln gehören politisch zu Dänemark, verfügen aber seit 1979 über einen offiziellen Fußballverband, der seit 1988 Mitglied der UEFA ist. Meisterschaften werden auf der kleinen Inselgruppe bereits seit 1942 ausgetragen, wobei immerhin drei ans unmittelbar gegenüber der Haupstadt Torshavn auf der Nachbarinsel gelegene Toftir gingen - die letzte 1992. 1996/97 hat man auch bereits am UI-Cup teilgenommen - zuletzt im Vorjahr, als man in der ersten Runde mit 2:4 und 0:0 gegen den belgischen FC Lokeren ausschied.

Schnell zeichnet sich ab, daß Toftir wohl auch dieses Mal nicht die erste Runde des Wettbewerbs Espenmoos - Hintertorbereich überstehen wird. Die Höhe des Rückstandes hält sich für die Inselbewohner zwar zunächst noch in Grenzen, aber von Anfang an handelt es sich um ein Spiel auf ein Tor. Der FC St. Gallen ist dem Gegner in allen Beziehungen überlegen, kommt in der 5. Spielminute zum 1:0 und erhöht fünf Minuten vor der Halbzeitpause per Elfmeter, nachdem ihm zuvor ein Treffer aberkannt wurde. Höhepunkt der Partie ist aber zweifellos der Treffer der Gäste zum zwischenzeitlichen 3:1. Das Tor selbst - erzielt mit einem satten Schuß aus der Distanz - ist zwar durchaus nett anzusehen, hätte aber kaum besondere Beachtung gefunden, würden der Torschütze und sein Team den Treffer nicht feiern, als hätten sie sich gerade für das Champions League Endspiel qualifiziert. Die Jubelorgie vor der Gegengerade führt letztendlich dazu, daß der Treffer auch vom St. Gallener Anhang mit Applaus begangen wird. Danch kommt es noch zu den Treffern zum 5:1, einer davon wiederum durch Elfmeter, die endgültig dafür sorgen sollten, daß die Grün-Weißen sorgenfrei zum Inseltrip aufbrechen können und - sollte es keine Sensation geben - in der zweiten Runde des Wettbewerbs mit Willem II aus den Niederlanden auf einen Gegner treffen werden, gegen den sie dann wohl die Außenseiterrolle zu spielen haben werden.

Der UI-Cup stößt in St. Gallen auf durchaus reges Interesse - auch die Fans nehmen den Espenmoos - Gegentribüne Wettbewerb offensichtlich ernst. Bereits im Vorverkauf können laut FCSG-Website 5000 Eintrittskarten abgesetzt werden, daß es am Ende gar 5700 Interessierte sind, die sich im Espenmoos einfinden, mag sicherlich auch dem guten Wetter zuzuschreiben sein. Hinter einem Tor bildet sich dabei ein Heimblock, in dem zahlreiche Fahnen zu sehen sind, auf denen diverse Möglichkeiten präsentiert werden, die Farben Grün und Weiß anzuordnen (bei leichtem Übergewicht für ein Karomuster). Weiterhin führt man eine Trommel mit sich, die durchgängig eingesetzt wird und auch die Stimmbänder werden nicht geschont. Fast während der gesamten Spielzeit wird das Heimteam mit Gesängen unterstützt, wobei manchmal auch die Fans auf der Gegengerade mitsingen oder antworten, wobei die Gegengeradenabteilung über ein Stimmprofil verfügt, in dem hohe Stimmlagen überwiegen und wohl das darstellt, was von gegnerischen Fans gemeinhin als Kinderchor abgetan wird.

Das Stadion Espenmoos wird vor allem von der Haupttribüne geprägt, die mit ihren Espenmoos - Gegenbereich geschwungenen Holzsitzen an einen Schulklassenraum erinnert und aus der Distanz gesehen mit ihrer Muschelform eher zu einem Freiluftkonzert zu passen scheint als in ein Fußballstadion. Bevor Mißverständnisse aufkommen, sei aber ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es sich hier um eine originelle und durchaus schön anzusehende Tribüne handelt, die dem Espenmoos etwas äußerst Individuelles verleiht. Der Rest des Stadions ist von eher traditonell gebauten Tribünen umgeben. Zum einen ist da eine zusammengebaute Tribüne, die einen Hintertorbereich und die Gegengerade abdeckt. Im vorderen Bereich finden sich hier Stufen mit aufgelegten Betonplatten und im hinteren Bereich Holzstufen, die sämtlich nach hinten offen sind, so daß man hier positioniert auf kleinere Besitztümer achten sollte, wenn sie nicht tribünensturztauglich sind. Im Falle der Gegengeraden kommen hinter den Holzstufen noch ein paar Reihen mit Sitzplätzen. Hinter dem zweiten Tor findet sich eine Stahlrohrtribüne, die zur Hälfte überdacht ist und auf etwas mehr als dieser Hälfte aus unerfindlichen Gründen mit Sitzen ausgestattet ist, die nicht - wie auf der Gegengeraden - in grüner Vereinsfarbe, sondern in Gelb gehalten wird. Der Rest ist als unüberdachter Stehplatz ausgelegt, unüberdacht wohl, weil hier eine Abdeckung die Anzeigetafel der Anlage verdecken würde. Für Beleuchtung - heute am längsten Tag des Jahres natürlich nicht nötig - sorgen vier Flutlichtmasten sowie einige zusätzlich auf dem Dach der Muscheltribüne angebrachte Strahler. Wer sich für den Hintergrund des Namens des Espenmoos interessiert, findet übrigens auf der offiziellen Website des Teams eine Erklärung, die hier zitiert werden soll: Der Name geht auf das mittelhochdeutsche Wort “Ezzisch” für Saatfeld zurück und bedeutet “ein Feld, das nur jedes zweite Jahr bebaut wird.”

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