Elana Toruń

Elana Toruń
vs.
Zawisza Bydgoszcz 0:0

Zawisza Bydgoszcz

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Letztes Spiel: FSV Einheit Ueckermünde vs. SV 90 Görmin 06.06.2010, Stadion Miejski, II Liga zachodnia
Nächstes Spiel:  SG Hausen/Fussingen/Lahr vs. FV 09 Breidenbach

Ticket
2000 Zuschauer

Der Zakładowy Klub Sportowy Elana Toruń (soviel wie Werkssportverein Elana) wurde am 28. Juni 1968 als Fußballverein der Chemiefabrik der Universitätsstadt an der Weichsel gegründet. 2000 warf man das Werk aus dem Vereinsnamen und trat erst mal als Toruński Klub Piłkarski (TKP) an, bis die Chemiefabrik 2008 in den Vereinsnamen zurückkehrte, so daß die Gelb-Blauen jetzt als TKP Elana Stadion Miejski Toruń aktiv sind, und zwar seit 2004 auf der dritten Ebene des polnischen Fußballs, wo man auch die Ligareform von 2008 überlebt hat, bei der die Staffelzahl von drei auf zwei reduziert wurde und (nur) vom Namen her von III Liga auf II Liga 'hochgestuft' wurde. Das könnte sich 2010 freilich ändern, denn Elana steht zwei Spieltage vor dem Ende der Saison auf einem Abstiegsplatz und trifft in der vorletzten Runde ausgerechnet auf das in Toruń als Lokalrivalen empfundene Zawisza Bydgoszcz. Bis vor ein paar Wochen deutete einiges darauf hin, daß der 1946 gegründete Rivale, der seinen Namen von dem Ritter Zawisza Czarny (1379 - 1428) ableitet, bis kurz vor dem Ende der Spielzeit im Aufstiegskampf stehen würde, aber inzwischen beträgt der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz sieben Punkte, so daß es nur noch für die Hausherren um mehr als das mit einem solchen Spiel verbundene Prestige geht.

Elana Toruń ist zwar das aktivere Team, macht aber über weite Strecken der Partie kaum den Eindruck, als kämpfe man um sein Überleben in der Liga, da man doch einiges an Zug zum Tor fehlen läßt. Dabei war man in Stadion Miejski der Anfangsphase durchaus zu ein paar Chancen gekommen, wobei sicherlich die 23. Minute die allergrößte überhaupt bringt, als Elena nach einem Foul von Zawisza-Goalie Andrzej Witan zu einem Elfmeter kommt, den aber Łukasz Grube nicht verwandeln kann. Zu diesem Zeitpunkt steht schon Ersatztorhüter Tomislav Bašić im Tor, der den schwach geschossenen Elfer abwehren kann und den zweiten Versuch per Kopf aus der Luft fängt, und in der Folge ist Elana in Überzahl, denn Witan wurde vom Platz gestellt. So haben die Gastgeber danach noch über eine Stunde lang in Überzahl die Möglichkeit, Grubes Fehler zu korrigieren, aber es ergeben sich nur wenige Chancen - zum Beispiel verfehlt Daniel Onyekachi zehn Minuten vor Schluß das Tor mit einem Fernschuß nur knapp -, so daß es am Ende verdientermaßen bei einem torlosen Remis bleibt, das allerdings wegen der gleichzeitigen 2:5-Niederlage von Unia Janikowo für Elana Toruń reicht, um vor dem letzten Spieltag die Abstiegszone zu verlassen.

Bis etwa zwanzig Minuten vor Anpfiff bleibt das Stadion geschlossen, so daß es unter den Anhängern schon zu etwas Unruhe kommt. Im Nachhinein stellt sich heraus, daß wohl zu wenig Ordner im Stadion waren und es von daher bis kurz vorher noch offen gewesen war, ob die Partie überhaupt angepfiffen würde. Viele Fans kommen so zu spät auf ihre Plätze, aber man beginnt immerhin sofort, die eigene Mannschaft mit Sprechchören, rhythmischem Klatschen etc. zu unterstützten. In dieser Stadion Miejski Beziehung ist die Stimmung dann am Ende auch gar nicht so schlecht, aber ansonsten fehlt alles, was man bei einem Derby in Polen erwarten würde, und es gibt weder Choreographien noch Pyroaktionen - vielmehr beschränken sich beide Fangruppen darauf, je ein Spruchband vor ihrem Fanblock aufzuhängen. Zwischendurch supporten die Anhänger auf Gästeseite fast geschlossen mit freiem Oberkörper, was allerdings bei sommerlichen Temperaturen auch keine besondere Leistung ist. Bei Halbzeit schaffen es die Heimfans, das Tor zum Pufferblock zu den Gästen zu öffnen - eigentlich muß man dafür offensichtlich nur ein paarmal dran rappeln - und man trifft sich darin zu einigen Kampfhandlungen, bis die anrückende Polizei die Streithähne trennt. Das wird im Nachhinein mit einem Auswärtsfahrverbot für ein Spiel für Zawisza sowie dem Verbot an Elana, seinen Fanblock in einem Heimspiel zu öffnen, bestraft. Eine deutlich ausführlichere Fotodokumentation der Fanaktivitäten inklusive des Aufeinandertreffens als an dieser Stelle findet man übrigens hier bei harza.de.

Das Städtische Stadion von Toruń ist nördlich des Stadtzentrums zu finden. Es verfügt über eine recht hübsche Haupttribüne, die wie die ganze Anlage mit Sitzschalen in Vereinsfarben Blau und Gelb versehen ist Stadion Miejski und eine nett anzusehende Holzüberdachung vorweisen kann, die allerdings auf eisernen Stelzen steht und zu allen Seiten offen ist, so daß sie bei Regen nicht allzuviel Schutz bieten dürfte, wenn etwas Wind dazukommt. Auf der Gegenseite und in eine Kurve des mit Laufbahn versehenen Platzes hinein sind darüber hinaus acht bis zehn Reihen offener Stehplätze zu finden und in diesem Hintertorbereich gibt es noch eine Anzeigetafel - auf eine Flutlichtanlage wurde allerdings verzichtet. Völlig ohne Ausbau bleibt nur ein Hintertorbereich, von dem aus die Heimfans sich über das Stadion verteilen und entweder nach rechts Richtung Gegenseite und Fanblock gehen können oder nach links in Richtung auf die wie das ganze Stadion nur spärlich besetzte Haupttribüne, auf der es heute - wohl wegen des Ordnermangels - keinerlei Ticketkontrollen gibt.

Stadion Miejski
Stadion Miejski
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