SC Wielsbeke vs. Racing Waregem 0:1
500 Zuschauer
Der SC Wielsbeke wurde 1960 gegründet und startete unter der Stammnummer 6381 in der tiefsten Liga der belgischen Fußballpyramide, nämlich der 4. Provinzliga, also insgesamt achten Spielklasse. Anfang der 1970er Jahre schaffte man es mit drei Aufstiegen in vier Jahren in kürzester Zeit bis in die 1. Provinzliga. Nach zwischenzeitlichem Abstieg und Wiederaufstieg konnte Wielsbeke 1983 den nächsten Schritt machen und man stand zum ersten Mal in einer vom nationalen Fußballverband ausgerichteten - der vierten - Division. Man pendelte in der Folgezeit zwischen der vierten nationalen und obersten Provinzliga hin und her, bevor man zur aktuellen Spielzeit erstmalig in seiner Geschichte in die dritte Liga aufstieg, nachdem man sich in einem Dreikampf gegen K. Sint-Eloois-Winkel Sport und VG Oostende den Titel in Staffel A gesichert hatte. Heute trifft man auf Racing Waregem, den stets im Schatten vom KSV Waregem bzw. SV Zulte Waregem stehenden kleineren Club der Stadt. Den Großteil ihrer inzwischen 67jährigen Geschichte verbrachten die Gäste in den Provinzligen, 2006/07 hatte man mit der 2. Division seine bislang höchste Spielklasse erreicht, die man aber nach nur einer Spielzeit wieder hatte verlassen müssen.
Mit bislang 21 Punkten aus 14 Spielen können die Gäste den Blick durchaus nach oben richten, während der SC Wielsbeke im unteren Bereich der Tabelle zu finden ist, der letzte Trend war allerdings eher gegenläufig, wie die Tabelle der zweiten Periode zeigt, in der Wielsbeke mit je zwei Siegen und Niederlagen recht gut dasteht, während Racing Waregem bei zwei Remis und einer Niederlage noch auf einen dreifachen Punktgewinn wartet. Das jüngst gewonnene Selbstbewußtsein ist den Hausherren durchaus auch anzumerken, die Racing unter Druck setzen, aber letztendlich nicht clever genug im Abschluß sind, und so vergibt man gute Tormöglichkeiten in der 8. und 18. Spielminute, um dann eine Minute später in Rückstand zu geraten, als man sich wie eine Schülertruppe ausspielen läßt, um dann nach Querpaß einen Treffer aus etwa 15 Metern zu kassieren. Prinzipiell läßt sich Wielsbeke von dem Gegentreffer kaum schocken, sondern man spielt einfach weiter wie vorher und macht damit eigentlich alles richtig, genauer betrachtet aber eben nur fast alles, dann es bleibt bei der Abschlußschwäche der Gastgeber, die am Ende trotz diverser Möglichkeiten keinen Treffer erzielt haben und so ohne jeglichen Punktgewinn oder auch nur Torerfolg dastehen.
Das Sportterrein Hernieuvwenburg kommt in typischer Manier eines unterklassigen belgischen Fußballstadions daher, das heißt, es gibt eine überdachte Sitzplatztribüne - in diesem Fall mit Giebeldach ausgestattet und mit grünen Sitzschalen versehen -, dazu kommen ein paar überdachte Stufen und ein Vereinsheim. Während das Vereinsheim ebenfalls als typisch gelten kann - es liegt auf einer Hintertorseite und man kann durch seine Panoramaverglasung dem Spiel folgen, was einige Zuschauer auch tun, obwohl es nicht mal so kalt ist am heutigen Tag -, ist die Anordnung von Steh- und Sitztribüne eher etwas ungewöhnlich, denn sie sind nebeneinander auf einer Längsseite erbaut, statt sich wie meistens auf den verschiedenen Längsseiten gegenüber zu stehen, was dazu führt, daß es auf der Gegenseite bis auf eine Mini-Anzeige für den Spielstand und zahlreichen Werbetafeln überhaupt nichts zu sehen gibt. Abgerundet wird die Anlage von einem VIP-Bereich, der alledings optisch wenig zu bieten hat, ist er doch im ersten Stock eines häßlichen containerartigen Gebäudes zu finden, das die zweite Hintertorseite besonders verglichen mit dem recht niedlich gestalteten Vereinsheim mit Platz- und Clubnamen eher verschandelt als aufwertet.