SV Zeilsheim vs. FC Eddersheim 0:2
ca. 350 Zuschauer
Zwei Jahre nach seinem Abstieg von 2004 konnte der SV 1921 Zeilsheim in die Landesliga Mitte des Hessischen Fußballverbands zurückkehren und nach zwei weiteren Spielzeiten hat man sich vom Abstiegskandidaten, der erst kurz vor Saisonende den Klassenverbleib sichern kann, zu einem Mitfavoriten um den Aufstieg entwickelt. Mit einem Heimsieg gegen die 'Staustufenkicker' vom FC Eddersheim könnten die Gastgeber dem zweitplazierten Eintracht Wetzlar bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken, aber noch besser ist die Ausgangslage für die Gäste, die zwar einen Zähler weniger auf dem Konto haben als Zeilsheim, dafür aber noch zwei Spiele in der Hinterhand, und außerdem war es der FC Eddersheim, der mit einem 2:0-Erfolg gegen eben dieses Wetzlar für die heutige Ausgangslage gesorgt hat. Tatsächlich geht Eddersheim als leichter Favorit in die Partie, und es kommt hinzu, daß die Gäste auf Revanche brennen, denn beim Hinspiel brachen - wenn man denn kalauern will - an der Staustufe alle Dämme und der FCE kassierte eine bis heute schmerzende 1:5-Heimniederlage.
In der ersten Hälfte wird die Partie verbissen geführt und spielt sich meist im Mittelfeld ab, gerne mit eher zufälligen weiten Bällen. Die Hausherren nehmen den Kampf auf und der FC Eddersberg nimmt ihn an, wobei das spielerische Element etwas kurz kommt. So ist die Einschätzung "Grausames Spiel!", mit dem ein ins Clubheim kommender Gast den Wirt informiert, nicht ganz von der Hand zu weisen, auch wenn es auf jeder Seite eine klare Chance gegeben hat. Zum einen ist da ein zu kurzer Rückpaß von Eddersheim, der erlaufen wird, doch der Torhüter kann mit großem Einsatz retten, und dann treffen die Gäste aus der Halbdistanz den Pfosten. In der Pause scheint der Trainer der FCE seinen Leuten mitzugeben, daß man sich auf seine spielerischen Fähigkeiten besinnen soll, denn im zweiten Abschnitt läuft der Ball wesentlich flüssiger durch die Reihen der Gäste. Das führt schnell zu einer dicken Chance (weit drüber) und in der 53. Minute zum 0:1, als Bode freigespielt wird und den Ball ins lange Eck schiebt. Es folgt ein Pfostenkopfball von Eddersheim (64.) und der vermeintliche Ausgleich aus Abseitsstellung (67.) und schließlich der hochverdiente zweite Treffer für den FCE nach schönem Spielzug (73.) - einmal muß der Torhüter der Hausherren noch mal Kopf und Kragen riskieren, um das 0:3 zu verhindern, aber danach tut sich wenig. Auffällig ist, daß die Gäste in den letzten Spielminuten deutlich auf Zeit spielen, obwohl sie zuvor so überlegen waren - vermutlich spukt den Eddersheimern noch im Kopf herum, daß man beim Hinspiel in den letzten sieben Spielminuten noch zweimal den Ball aus dem eigenen Netz hatte holen müssen.
2006 war die Sportanlage an der Lenzenbergstraße sichtbar in die Jahre gekommen - um nicht zu sagen marode. Die Zeilsheimer Sportvereine - allen voran der SV und die TG Zeilsheim - hatten vehement auf eine Modernisierung gedrängt, wobei es dem SV vor allem wichtig war, daß der vorhandene Hartplatz durch eine moderne Kunstrasenfläche ersetzt wird, die den 'ganzjährigen und wetterunabhängigen Spielbetrieb' sichern sollte. Im ersten Halbjahr des genannten Jahres war es dann so weit und inzwischen ist diese Spielfläche ebenso vorhanden wie eine gepflegte Tartanbahn für die Turngemeinde - wenn auch nur mit vier Laufbahnen - und ein neues Funktionsgebäude - u. a. mit Umkleidekabinen - für alle. Das Konzept, Bandenwerbung zu machen, scheint in Zeilsheim übrigens nicht bekannt oder nicht beliebt zu sein, denn die Spielfeldumrandungen kommen zumindest größtenteils seltsam nackt daher. Bei der "Wetterunabhängigkeit" hatte man offenbar nicht die Besucher des Spiels im Blick, denn es gibt keinerlei Überdachung, unter der man sich beim Betrachten des Spiels vor Regen schützen könnte, was heute gar nicht mal so falsch wäre. Auch die Reihe Holzbänke, die man dem Platz auf einer Längseite spendiert hat, ist etwas unglücklich und zwar in Bezug auf ihre Plazierung. Sie ist deutlich hinter dem Stankett aufgebaut, so daß man aufgrund mangelnder Transparenz der dort stehenden Zuschauer von sitzender Nutzung absehen muß - immerhin kann sie als Stufe benutzt werden, um das Spiel über die Zuschauerreihe vorne zu verfolgen, und wird das heute auch. Hinter einem Tor der Anlage gibt es noch einen Hartplatz - allerdings als Kleinfeld - und zwei Kleinfelder sind auch senkrecht zum normalen Spielbetrieb in die beiden Spielhälften eingefügt. Mit blauen Linien, so daß nicht zu erklären ist, daß der Schiedsrichter in der Anfangsphase ein wenig durcheinanderzukommen scheint, welche der Linien dafür relevant sind, ob es Seiteneinwurf geben sollte. Falls andere Schiedsrichter hier mal reinschauen sollten: nehmt lieber die weiße, bei der blauen gibt's Schimpfe von Spielern, Trainern und Zuschauern!