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19.05.2013, Sportforum "Sojus 31", Regionalliga Nordost |
Die BSG Sachsenring Zwickau bzw. ihr Vorgänger SG Planitz gehörte zu den erfolgreicheren Teams der
DDR. So konnte man 1950 die erste überhaupt ausgespielte Meisterschaft nach Westsachsen holen und
später noch dreimal den FDGD-Pokal gewinnen - 1949 hatte Planitz den noch als Regionalmeisterschaft
verstandenen Wettbewerb der "Ostzone" gewonnen, durfte dann aber wegen des Verbots der sowjetischen
Besatzungsmacht nicht zum Viertelfinale nach Stuttgart reisen, wo man gegen den 1. FC Nürnberg hätte
spielen sollen. Zu Beginn der 1980er Jahre pendelte Zwickau auch schon einmal in die zweitklassige DDR
Liga, und zweitklassig war man dann auch von 1994 bis 1998 im gesamtdeutschen Fußball, nachdem man
zunächst in die Oberliga Nordost-Süd integriert worden war. Seither hat der FSV Zwickau zwei
Insolvenzen hinter sich, aber auch den Aufstieg in die Regionalliga, in die man es zur aktuellen
Saison als Oberligameister geschafft hat. Heute geht es gegen den FC Energie
Cottbus II, mit dem man sich ein Plazierungsspiel liefert - der Aufstiegszug
ist schon lange zugunsten des ungeschlagenen Teams von RasenBallsport Leipzig abgefahren, das allerdings,
um tatsächlich in die 3. Liga zu kommen, noch in Ausscheidungsspielen gegen den Meister der
Weststaffel, die Sportfreunde Lotte, bestehen muß. Dies ist allerdings nur die Sichtweise der Gastgeber,
denn die Reserve von Cottbus steht auf einem Abstiegsplatz und benötigt dringend Punkte, um den
Sechs-Punkte-Abstand auf Aufsteiger VfB Auerbach zu verkürzen, gegenüber dem man zudem noch ein Spiel
in der Hinterhand hat.
Trotz - oder wegen - ihrer mißlichen Lage machen die Gäste kaum den Eindruck, heute auf drei Punkte aus zu sein, sondern
legen stattdessen eine äußerst auf die Defensive fokussierte Spielweise an den Tag - deutlich ausgesprochen spekuliert man
darauf, sich einen Punkt zu ermauern und vielleicht sogar mit dem einen guten Konter mehr daraus zu machen. So ist es der
FSV Zwickau, der das Spiel eindeutig beherrscht, aber zumeist wenig Druck aufbauen kann, und fast geht die Defensivtaktik
der Gäste voll auf, als das Leder nach einer guten halben Stunde nach einem Freistoß per Kopf im Tor des FSV landet, doch
der Treffer findet wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Im zweiten Abschnitt geht es weiter wie gehabt - Zwickau
rennt an und kann die eine oder andere Torchance verbuchen, doch das Führungstor will einfach nicht fallen, was auch daran
liegt, daß man eben nicht mit letzter Konsequenz auf einen Treffer aus ist. Cottbus tut jetzt überhaupt nichts mehr für
das Spiel und geht am Ende mit einem Punkt aus der Partie, der eigentlich zu wenig ist. Man muß jetzt auf jeden Fall seine
letzten beiden Spiele - beim Berliner AK und gegen Carl-Zeiss Jena - gewinnen und hoffen, daß Auerbach aus seinem letzten
Spiel gegen Germannia Halberstadt nicht 3 Punkte holen kann.
Es heißt, daß die Gäste auch schon mit einer nennenswerten Zahl von Zuschauern nach Zwickau gekommen seien und gut Stimmung
gemächt hätten, aber am heutigen Sonntag sind nur einige wenige Cottbusser im Gästeblock zu finden, wo man einen Banner
"Amateure Supporter" aufgehängt hat und ansonsten keine optische oder akustische Unterstützung für die Lausitzer zu bieten
hat. So bleibt der Support den Anhängern des FSV Zwickau überlassen, die mit diversen Schwenkfahnen und Bannern dabei
sind und auch für diverse Gesänge und Sprechchöre sorgen. Während des Spiels wird dann noch ein etwas eigentümliches
Spruchband gezeigt, das mit seiner Aufschrift "Alle Skinheads die Arme! Einglatzen!" eher eine Botschaft an Insider zu
sein scheint.
Das Sportforum ist im Stadttteil Eckersbach zu finden und wird auch schlicht Sportforum Eckersbach genannt, hört aber
auch auf die Bezeichnung Sportforum "Sojus 31", wobei nicht ganz klar ist, warum es den Namen des sowjetischen Raumflugs von
1978 benannt trägt. Vermutlich besteht ein Zusammenhang damit, daß in dieser Raumkapsel mit
Siegmund Jähn
der erste Deutsche überhaupt ins All geflogen ist - nur, daß Jähn keinen erkennbaren Bezug zu Zwickau hat.
Hochmodern wie eine Raumstation kommt das Sportforum jedenfalls nicht daher. Der eigentliche Ausbau beschränkt sich auf
eine Traverse, die über eine Längsseite geht und mit einer Stahlrohrtribüne überbaut ist. Dazu kommen diverse weitere
Stahlrohrkonstruktionen auf den Wiesen rund um den mit Laufbahn augestatteten Platz, die auch in den Kurven Platz für
die aktiven Heimfans sowie den Gästebereich bieten - und diese Tribünen standen zuvor schon in der alten Wirkungsstätte des FSV, dem Westsachsenstadion. Der Rest der Anlage - insbesondere die Gegenseite - bleibt ohne Ausbau,
so daß man wohl sagen kann, daß es sich hier um ein Provisorum handelt, und so soll der Spielort auch verstanden werden,
denn man wollte hier nur so lange spielen, bis mit dem Westsachsenstadion der traditionelle Spielort des FSV Zwickau ausgebaut
ist - der Ausbau, der bis 2014 dauern sollte, ist allerdings gestoppt, da ein neues Gutachten ergeben hat, daß er 30
statt der veranschlagten 15 Millionen Euro kosten würde. Jetzt ist von einem völligen Neubau - wahrscheinlich hier in
Eckersbach - die Rede, der angeblich für das gleiche Geld bewerkstelligt werden könnte.
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