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Borussia Dortmund |
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wikipedia Wiki: Supporters of PSG (engl.) |
21.10.2010, Westfalenstadion, Europa League |
Paris Saint-Germain kommt als Tabellenführer der Europa League Gruppe J ins Dortmunder Westfalenstadion,
wo die Hauptstädter auf einen BVB treffen, der in der Deutschen Meisterschaft Oberwasser hat,sogar am letzten
Spieltag die Tabellenführung übernehmen konnte, aber im Europapokal unter starkem Druck steht. Nach einem
Auswärtssieg in Lwiw und einer als unglücklich empfundenen Heimniederlage gegen den FC Sevilla ist heute ein
Sieg gegen die Franzosen mehr oder weniger Pflicht, wenn man seine Chancen wahren will, die Gruppenphase zu
überstehen. Alles andere würde wohl bei anstehenden Auswärtsspielen in Paris und Sevilla bedeuten, daß sich
die Aussichten des BVB drastisch reduzieren und, daß man versuchen müßte, aus der Außenseiterposition heraus
doch die nötigen Punkte aus den Spielorten der direkten Konkurrenten zu entführen sowie den Pflichtsieg gegen
den bisherigen Prügelknaben der Gruppe Karpaty Lwiw einzufahren.
Der BVB zeigt, daß er sich seiner Situation durchaus bewußt ist und ergreift schnell die Initiative
gegen einen Gegner, über den man das ebenso sagen kann und der deutlich demonstriert, daß man hier
abwarten kann, um sich zeigen zu lassen, was der BV Borussia so zu bieten hat. Die Vorteile liegen so
klar bei den Dortmundern, die jedoch oft die letzte Konsequenz fehlen lassen und zu umständlich agieren -
in vielen Fällen wäre wohl ein Abschluß sinnvoller als der gespielte Querpaß. So geht es torlos in die
Pause, und nach dem Seitenwechsel bietet sich ein ähnliches Bild, bis 'Kuba' Blaszczykowski in der 50.
Minute von Sakho im Strafraum kurz festgehalten wird und die Schwarz-Gelben durch einen Elfmeter der
Marke "Kann man geben" mit 1:0 in Führung gehen - souverän verwandelt von Nuri Sahin. Jetzt setzt der
BVB energischer nach und kommt zu guten Möglichkeiten durch Sinjhi Kagawa und dem eingewechselten Robert
Lewandowski, bis sich die Gäste in den letzten zehn Minuten fangen und ihrerseits die Ausgleichchance
suchen. Die bietet sich schließlich in der 87. Minute, und der ebenfalls eingewechselte Chantome läßt sich
nicht lange bitten, so daß es am Ende 1:1 heißt, was wohl nicht ganz ungerecht ist, aus Sicht des BVB
aber einen vermeidbaren und ärgerlichen Verlust zweiter Punkte bedeutet.
Bei Anpfiff der Partie sind nur wenige PSG-Fans im Stadion, aber nach und nach treffen weitere Gruppen
ein. Während die Dortmunder Fans auf der Südtribüne ihr Team supporten und dabei immer wieder Transparente
in französicher Sprache präsentieren, mit denen sie sich den Ultras von PSG solidarisch erklären und sie
(zum Teil samt deutscher Übersetzung) auffordern, für "ihre Leidenschaft zu kämpfen" oder ihnen bescheinigen,
daß "ihre Leidenschaft ohne Grenzen" sei, trudeln nach und nach mehr PSG-Anhänger ein. Die größten Gruppen
bauen sich auf der Nordtribüne auf, wo die verfeindeten Ultragruppen von Kop of Boulogne und Virage Auteuil von einem Ordnerblock getrennt untergebracht werden und sich erwartungsgemäßg sofort gegenseitig bepöbeln - die Nachfolger
der rechtsgerichteten Boulogne Boys, die 2008 verboten wurden, und die politisch linke Gruppierung mit vielen Einwanderern aus den Pariser Vorstädten stehen sich seit jeher unversöhnlich gegenüber und heute halt mal unversöhnlich nebeneinander. Dazu sind zwei Blöcke auf den Seitentribünen mit PSG-Anhängern besetzt, und hier verschreckt man vor allem auf der Osttribüne das umsitzende Publikum mit Ultragehabe
und dem Zünden zahlreicher Feuerwerkskörper.
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