VfL Osnabrück vs. FC St. Pauli 2:2
VfL Osnabrück

VfL Osnabrück
vs.
FC St. Pauli 2:2

FC St. Pauli

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Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Werder Bremen 30.01.2009, Bremer Brücke, 2. Liga
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund vs. Bayer Leverkusen

Ticket
16100 Zuschauer

In der Saison 2006/07 sind zwei Traditionsclubs gemeinsam aus der Regionalliga Nord in die 2. Bundesliga aufgestiegen, als der FC St. Pauli als Staffelmeister abschloß und sich der VfL Osnabrück am letzten Spieltag Platz zwei sicherte. Ähnlich Bremer Brücke lief die letzte Spielzeit für die beiden Teams, denn der FC St. Pauli hatte sein Saisonziel nicht abzusteigen bereits ein paar Spieltage vor Schluß erreicht, während der VfL auf einem Abstiegsplatz in den letzten Spieltag ging, den jedoch aus eigener Kraft an seinen Gegner von den Offenbacher Kickers übergeben konnte und das mit einem 3:0-Sieg auch gelang. Heute trifft man am ersten Spieltag der Rückrunde der 2. Liga wieder aufeinander und die Vorzeichen sind ähnlich, denn St. Pauli steht - diesmal etwas deutlicher - vor Osnabrück, so daß die Kiezkicker bei drei Punkten Rückstand auf Platz drei und nur einen mehr auf Platz eins sogar über den Aufstieg nachdenken, während die Gastgeber bei fünf Punkten Vorsprung vor dem Relegationsplatz wieder Richtung Tabellenende schauen.

Von den unterschiedlichen Ambitionen ist in der Anfangsphase der Partie wenig zu merken. Zwar haben beide Teams Probleme mit Bremer Brücke dem Spielaufbau und viele Bälle landen speziell im Mittelfeld beim Gegner, doch der FC St. Pauli ist davon deutlich stärker betroffen und so sind es die Gastgeber, die das Spiel machen und nach 21 Minuten mit einem haltbar erscheindenden Schuß von Geißler aus linker Position in Front gehen. Vor der Pause kommt St. Pauli etwas besser ins Spiel, aber Zählbares ergibt sich dabei nicht für die Hamburger, und so geht es mit 1:0 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel dominiert zunächst wieder der VfL Osnabrück, bis in der 60. Minute Ex-Osnabrücker Rouwen Hennings eingewechselt wird, der fünf Minuten später den Ausgleich erzielt und nach dem postwendenden Treffer zum 2:1 einen Foulelfmeter zugesprochen bekommt, den Florian Bruns sechs Minuten später zum erneuten Ausgleich verwertet. Die Schlußphase gehört dem FC St. Pauli und am Ende kann Osnabrück froh sein, überhaupt einen sicherlich verdienten Punkt an der Bremer Brücke zu behalten, auch wenn man nach einer unglücklichen Rettungsaktion von Sako mit einem indirekten Freistoß vom Fünf-Meter-Raum ebenfalls noch eine ganz dicke Chance hat.

Die große Liebe ist es nicht zwischen dem Anhang der Niedersachsen und der Hamburger und so bekundet man sich immer wieder mal Bremer Brücke gegenseitig, einem Verdauungsendprodukt zu entsprechen, wobei man sich nicht ganz einig ist, ob die Scheiße jetzt eher braun- oder lila-weiß ist, wobei in diesem Punkt wohl eher die Osnabrücker die Natur auf ihrer Seite haben. Ansonsten gibt es von beiden Fangruppen durchgängigen Support und auch über die Vielfältigkeit und den Abwechslungsreichtum des Liedguts kann man sich weder bei den VfLern noch beim St.-Pauli-Anhang beklagen. Bei den Osna-Fans gerät am Ende der Schiedsrichter immer mehr in den Fokus, da man mit dem Gästeelfmeter überhaupt nicht einverstanden ist und selbst lieber ebenfalls einen Strafstoß bekommen hätte als einen indirekten Freistoß. Noch größer scheint bei den Heimfans alledings die Abneigung gegen ihren Ex-Kicker zu sein, der mit 'herzlichem' Gepöbel empfangen wird und dem es so eine besondere Freude sein dürfte, an beiden Gästetoren entscheidend teilzuhaben.

Das Stadion des VfL Osnabrück leidet auch an der Krankheit des "Wechselfiebers", denn es hört inzwischen schon auf Bremer Brücke den zweiten Sponsorennamen - an der nur im Volksmund so genannten Bremer Brücke liegt es auch nach der nominellen Umwandlung in eine "Arena" allerdings immer noch und optisch ist es auch ein Stadion geblieben. Nachdem die Haupttribüne der Anlage 2000 mit Schalensitzen versehen wurde, hat es im letzten Jahr eine weitere Umbaumaßnahme gegeben und zwar eine deutlich auffälligere. Die offenen Stehplätze auf der Gegenseite sind verschwunden und dafür gibt es hier jetzt eine hoch aufgeschossene Tribüne, die zumindest optisch, wenn auch nicht nominell die neue "Haupttribüne" ist und mit weißen Sitzen auf violettem Hintergrund den Vereinsnamen ergibt. Überdacht ist das gute Stück auch, wobei man auf den letzten Metern Richtung Gästeblock - mit anderen Worten da, wo man den Gästefans Sitzplätze verkauft -, wenig Gastfreundlichkeit erwiesen hat, denn das Dach bricht vorher ab und läßt die Auswärtsfans im wahrsten Sinne des Wortes "im Regen stehen" bzw. sitzen. Obwohl man auch einen Übergangsbreich zur Hintertorseite geschaffen hat - den sogenannten "Affenfelsen" -, ist die Kapazität des Stadions natürlich dabei signifikant gesunken und es passen noch etwas über 16100 Zuschauer hinein, so daß es heute (zum ersten mal überhaupt nach dem Umbau) heißt "ausverkauft".

Info

Wir sind inzwischen darüber aufgeklärt worden, daß die fehlende Überdachung im Sitzplatzbereich der Gäste auf einen Streit mit der Besitzerin eines Nachbargründstücks zurückgeht, die gegen einen Ausbau des Stadions über eine bestimmte Höhe hinaus geklagt hat, da ihr Garten sonst "keine Sonne mehr sehen" würde - eine Auseinandersetzung, die sich über lange Jahre hinzieht und inwzischen wohl das Attribut "traditionell" verdient hat. Eigentlich würde der VfL Osnabrück an dieser Stelle gerne sowohl das Dach hinzufügen als auch die Ausbauhöhe an den Rest der Tribüne anpassen, aber die Fronten scheinen ziemlich verhärtet zu sein und eine schnelle Lösung ist kaum in Sicht, was angeblich zumindest teilweise bereits auf Streitigkeiten zwischen früheren Präsidenten bzw. Vorständen des VfL mit den Anwohnern zurückgehen soll, wobei sich der Verein nicht immer sehr diplomatisch verhalten und zur verfahrenen Lage beigetragen habe. Ganz im Sinne aller Anwohner kann jedenfalls auch der jetzige Zustand nicht sein, denn er sorgt dafür, daß mehr Lärm aus dem Stadion dringen und für Belästigungen sorgen soll. Jedenfalls kann man wohl von einem klassischen Fall sprechen, der die Kehrseite der Medaille zeigt, ein Stadion zu haben, dasnicht irgendwo in der "Prärie" steht, sondern mitten im "Herzen der Stadt".

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Bremer Brücke

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