|
Teramo Calcio |
maps.google.de |
calciomercato La Gazetta dello Sport Zuschauerstatistiken, Libero Liberatilisten & mehr |
|
25.02.2007, Stadio Communale di Teramo, Serie C/1 |
Teramo Calcio wurde 1913 gegründet und seither ist das Team aus der historischen Stadt in der Region Abbruzzen im Wesentlichen in
den unteren Klassen Italiens aktiv. Bis in die Serie B hat man es nie geschafft und so ist die Serie C1, der man momentan angehört, die höchste Liga, in der Teramo Calcio je gespielt hat und in der man sich in der nunmehr fünften Spielzeit in Folge gehalten hat. Mit 26 Zählern aus 22 Spielen muß man noch ein paar Punkte auf sein Konto bringen, um dem eine sechste Saison hinzufügen zu können, und da dürften am heutigen Tag gegen San Marino Calcio drei Punkte eingeplant sein, denn die Kicker aus der unabhängigen Republik stehen noch um vier Punkte schlechter da als die Hausherren. Der 1960 gegründete Club ist der einzige aus San Marino, der im italienischen Profifußball aktiv ist, eine zweite Mannschaft aus San Marino, A.C. Juvenes/Dogana, spielt im italienischen Amateurbereich, nimmt aber gleichzeitig an der sanmarinesischen Campionato Dilettanti - zu deutsch also Amateurmeisterschaft - teil, in der sich die restlichen Clubs der Republik tummeln.
In der Anfangsphase kommen die Hausherren zu einer guten Chance, bei der sich San Marinos Torhüter Dei strecken muß, um den
Ball zur Ecke abzulenken. Nach diesem lebhaften Auftakt verflacht die Partie jedoch und es tut sich nicht mehr allzuviel, bis nach 25
Minuten eine etwas stärkere Phase von San Marino folgt, in deren Verlauf man zu einer recht guten Chance und als deren Folge zu zwei Ecken kommt, die freilich folgenlos bleiben. Der Großteil der Partie ist allerdings von wenig attraktivem Fußball geprägt, der sich größtenteils im Mittelfeld abspielt und bei dem es wenig effektive Versuche zu sehen gibt, die gegnerischen Reihen zu überwinden, so daß es das Leder nur selten bis in den gegnerischen Strafraum schafft, zumal das gerne mal per Fehlpaß oder Anspiel ins Nichts probiert wird. Auch die gelegentlichen Weitschüsse bringen wenig Spektakuläres, sondern verfehlen das Ziel weit oder bleiben direkt am Bein eines Abwehrspielers hängen. Das setzt sich in die zweite Hälfte hinein fort und so deutet alles darauf hin, daß die heutige Partie wohl keine Tore sehen wird. Obwohl es im Verlauf der zweiten Hälfte ein paar Lichblicke in Form von kleineren Torchancen gibt - vor allem nach Eckstößen für Teramo und bei einem Konter von San Marino - bleibt es dann auch dabei und insgesamt hätte die Partie wohl auch keinen Treffer verdient gehabt.
Die Anhänger von Teramo Calcio haben so gut wie alle ihre Transparente im Kopfstand aufgehängt und zeigen mit
einem großen Banner hinter dem Tor, daß der Grund für ihren Unmut in dem "Decreto", also den Bestimmungen zum
Zugang der Stadien liegt, die nach den jüngsten Vorfällen in Catania, bei denen ein Polizist ums Leben gekommen ist,
wieder verschärft wurden. "Das Dekret ist ein Meisterwerk gegen die Verfassung: alle Rechte verletzt, alle Freiheit mit Füßen getreten" ist hier auf italienisch zu lesen. Mit ihrem Verein scheinen sie allerdings keine Probleme zu haben, denn man liefert zunächst ein Intro ab, bei dem einige Schwenkfahnen unterschiedlicher Größe zum Einsatz kommen und beginnt danach, durchgängig das Team der Hausherren per Gesang - hier ist öfter "Forza Diavolos" - die Teufel, also der Spitzname des Teams - zu hören - und
Getrommel zu unterstützen, wobei die kleineren Schwenkfahnen ständig im Einsatz bleiben und die beiden großen immer mal wieder zum Vorschein kommen. Prinzipiell läuft es auf der Seite der Gäste ähnlich ab, allerdings haben es nur acht Fans von San Marino Calcio nach Teramo geschafft, so daß man nicht besonders gut auf sich aufmerksam machen kann und daran ändern auch die beiden Megaphone und die Trommel wenig, die die Gästefans einsetzen, um zumindest etwas lauter rüberzukommen.
Das städtische Stadion von Teramo liegt am Rand der Innenstadt des malerischen Städtchens, deren Straßen aufgrund des Spiels
teilweise gesperrt sind. Hinter der flachen Gegenseite mit ihren vier Stufen folgt unmittelbar Wohnbebauung, deren Balkone von etwa 30 Leuten als kostenlose Zusatzlogen genutzt werden. An offiziellen Möglichkeiten, sich niederzulassen, finden sich noch zwei Hintertortribünen, eine höhere, die von den aktiven Teramo-Fans besetzt wird, sowie eine flachere als Gästeseite, die mit fünf zusätzlichen Stufen Stahlrohrtribüne auf eine Gesamthöhe von zehn Stufen kommt, was heute natürlich nicht nötig gewesen wäre. Zuletzt gibt es noch die Haupttribüne, die mit ihren grünen und blauen Sitzschalen keinen besonderen Bezug zu den rot-weißen Vereinsfarben
von Teramo Calcio hat und im Gegensatz zum restlichen Ausbau des Stadions nicht ohne Überdachung auskommen muß. Dazu kommt noch eine kleine Flutlichtanlage, die mit ihren vier Masten, an denen jeweils zehn Strahler untergebracht sind, dafür Sorge trägt, daß in dem reinen Fußballstadion auch Abendspiele ausgetragen werden können.
|